Zehn Tipps für klugen Konsum
- Kurz und Knapp
Uns umgeben Konsumprodukten, die wir nicht brauchen – weniger wäre oft mehr. Hier sind zehn Tipps, wie man im immer schnelleren Verwertungskreislauf auf die Bremse tritt.
Wie viel brauche ich? Und was glaube ich nur zu brauchen? Vieles, was beim Shopping in die Tüte kommt, landet schon bald wieder im Müll. Immer mehr Konsumgüter werden für einen immer schnelleren Verbrauch produziert, sie werden zunehmend als Wegwerfware hergestellt. Dieses irre Tempo schadet der Umwelt – und hat für uns als Verbrauchende überhaupt keinen Mehrwert: Es ist einfach zu viel.
Denn wie häufig wandern Klamotten nach einmal Tragen in die Altkleidersammlung? Welche elektronischen Gadgets verschwinden schon kurz nach dem Kauf auf Nimmerwiedersehen in der Schublade? Und was verstaubt so alles im Regal?
Für alle, die beim Konsum gern auf die Bremse treten würden: Hier sind zehn Tipps, wie man das eigene Verbrauchstempo herunterschraubt.
1. Sprudler statt Plastik
Millionen Tonnen Plastik werden jedes Jahr produziert - im Jahr 2022 waren es etwa 400 Millionen. Eine gewaltige Menge davon für PET-Flaschen – ein Umweltproblem, vor allem für unsere Meere. Wie wäre es also mit selber aufsprudeln in Mehrwegflaschen? Denn das Wasser, das bei uns aus der Leitung läuft, ist schließlich bestes Trinkwasser.
2. Kleider tauschen statt kaufen
Mal ehrlich: Niemand braucht derart viele Klamotten. Die Kleiderschränke sind voll, vieles jedoch nur selten oder nie getragen. Tauschbörsen finden sich im Internet und auch bei Greenpeace gibt es immer wieder Kleidertausch-Partys.
3. Gute Planung spart Lebensmittel
In Deutschland werden jede Sekunde hunderte Kilogramm unverdorbener Lebensmittel entsorgt. Dagegen hilft planvoller Einkauf: Sich schon vor dem Gang zum Supermarkt überlegen, was man braucht. Noch besser: Ein kompletter Wochenplan, damit auch alles im Kühlschrank Verwendung findet. Oder häufiger auf die Vorräte schauen und aus dem, was weg muss, ein Essen zaubern. Inspirationen liefert das Internet bei der Eingabe der Hauptzutat.
4. Kosmetik einfach selbermachen
Die Kosmetikherstellenden verarbeiten jährlich hunderte Tonnen Polyethylen in ihren Produkten. Durchs Abwasser gelangen diese winzigen Plastikteile über Flüsse ins Meer, wo sie großen Schaden anrichten. Das muss nicht sein, denn vieles lässt sich ganz einfach selber herstellen: ohne Kunststoff und mit Haushaltsprodukten. Greenpeace hat dazu einige Tipps. Mittlerweile gibt es aber auch ein größer werdendes Angebot aus plastikfreien und uneingepackten Kosmetikprodukten.
5. Gemeinsam ans Ziel
Ein Auto steht in Deutschland die meiste Zeit nur herum: im Schnitt 23 Stunden am Tag. Effizienter ist es, Fahrgemeinschaften zu bilden – oder auf eines von vielen Carsharing-Modellen umzusteigen. Noch viel besser: Öffentliche Nahverkehrsmittel nutzen oder CO2-neutral zu Fuß oder per Fahrrad sein Ziel ansteuern.
6. Länger am Telefon bleiben
Etwa 100 Millionen alte Smartphones liegen in deutschen Schubladen, etliche davon noch funktionstüchtig. Die häufigsten Defekte an den Geräten betreffen nämlich Teile, die relativ leicht ersetzbar sind, zum Beispiel den Akku oder den An- und Ausschalter. In Repair-Cafés lassen sich leicht beschädigte Telefone wieder flott machen.
7. Weniger tierische Produkte, für Klima und Tierwohl
Der Fleischkonsum in Deutschland ist erfreulicherweise rückläufig, jedoch immer noch zu hoch. Fleisch ist billig, dafür herrschen oft schlimmste Bedingungen in den Schweineställen. Welche Tierhaltung hinter den Siegeln auf Fleischprodukten steckt, hat Greenpeace im Siegel-Ratgeber zusammengetragen. Gleiches gilt für Milchprodukte. Nur, wenn wir weniger tierische Produkte konsumieren und auf Alternativen umsteigen, können weniger Tiere artgerechter gehalten und Artenvielfalt sowie Klima geschützt werden.
8. Teilen, leihen, verschenken
Vieles, was wir besitzen, benutzen wir nur einmal oder selten, um es danach ins Regal zu stellen: zum Beispiel Bücher oder Bohrmaschinen. Bibliotheken schaffen da Abhilfe, genau wie öffentliche Bücherschränke. Auch für selten benutzte Elektrogeräte gibt es mittlerweile Sharing-Konzepte.
9. Öfter mal abschalten
Fast alles, was Spaß macht, kostet Energie. Ob Streamen, Fernsehen, Radio hören, Telefonieren oder im Internet surfen. Offensichtlich könnte Deutschland ein bisschen frische Luft vertragen: Treffen Sie sich mal wieder mit Freund:innen oder gehen Sie spazieren. Die frische Luft gibt’s gratis und entspannen kann man im Wald bestens!
10. …und wenn Sie doch einkaufen müssen
Verzichten Sie bitte auf Plastiktüten und kaufen Sie mit Rucksack, Einkaufsnetz oder Stoffbeutel ein. Denn Plastiktüten landen schnell im Müll und letztlich oft im Meer: Pro Minute gelangt etwa eine Lastwagenladung Plastikmüll in unsere Ozeanen, jährlich sind das bis zu 13 Millionen Tonnen. Achten Sie auch darauf, Verpackungsmüll zu vermeiden: Gurke oder Paprika müssen nicht eingepackt sein. Und Spielzeug fürs Kind gibt es in Massen gebraucht und deutlich günstiger auf Flohmärkten oder Second-Hand-Portalen. Wie vieles andere auch - etwa Möbel.
Seien Sie ein Vorbild
Zu sehen, dass Andere klimafreundlich leben motiviert und zu sehen, wie einfach es sein kann macht Mut. Teilen Sie deshalb gerne diese Liste mit den Tipps für nachhaltigen Konsum und zeigen Sie Ihren Mitmenschen, was sie für die Umwelt tun können.
Mehr Tipps für den Alltag:
Auf Greenwire gibt es noch weitere Tipps für einen nachhaltigeren Konsum, Möglichkeiten sich zu vernetzen sowie Hinweise auf spannende Veranstaltungen in der Nähe. Außerdem haben wir hier weitere Tipps für den Alltag gesammelt, um Plastik und Müll zu vermeiden, sich umwelt- und klimafreundlich zu ernähren und und und ... :