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Paul Langrock / Greenpeace

Jobmotor Klimaschutz - neue Studie von Greenpeace und GWS

Die älteste Leier der deutschen Klimapolitik? „Man darf die Wirtschaft nicht überfordern.“ Nun zeigt eine Greenpeace-Studie: Mehr Klimaschutz schafft Jobs und Wachstum.

Der jüngste Projektionsbericht  lässt keine Fragen offen: Deutschland muss mehr unternehmen, sonst werden die selbstgesetzten Klimaschutzziele meilenweit verfehlt. Nach aktuellem Stand sinken die Emissionen bis zum Jahr 2030 gerade mal um 49 Prozent verglichen mit 1990, bescheinigt das Öko-Institut Anfang der Woche der Bundesregierung. Dabei hat diese sich im Klimaschutzgesetz zu einem Minus von 65 Prozent verpflichtet. Bis zum Jahr 2040 droht die CO2-Lücke sogar noch größer zu werden: 21 Prozentpunkte klafften dann zwischen dem gesetzlich festgeschrieben Anspruch (minus 88 Prozent) und der bislang absehbaren traurigen Realität (minus 67 Prozent).  

Der natürliche nächste Schritt wäre nun, Maßnahmen festzulegen, wie das Land schneller in eine klimaverträgliche Zukunft gelangt. Stattdessen aber passiert seit Jahren das ewig gleiche: Politische Stimmen werden laut, die fordern, beim Klimaschutz doch bitte mit Maß und Mitte zu agieren und darauf zu achten, dass die Wirtschaft nicht erdrosselt und Deutschland nicht deindustrialisiert werde. Aber besteht tatsächlich ein Widerspruch zwischen einem schnellen Weg in eine Zukunft mit viel weniger Treibhausgasen und einer starken Wirtschaft? Eine von Greenpeace beauftragte Studie der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) belegt das Gegenteil: Ambitionierter Klimaschutz schafft Hunderttausende zusätzliche Arbeitsplätze und leistet einen positiven Wirtschaftsbeitrag, zeigt die Studie “Jobmotor Klimaschutz”. 

Als erste Metastudie ihrer Art analysiert sie systematisch 25 Klimaschutz-Szenarien aus insgesamt zwölf Studien auf ihre ökonomischen Effekte. Das einhellige Ergebnis aller untersuchten gesamtwirtschaftlichen Szenarien: Klimaschutzbemühungen die über den Status Quo hinausgehen haben einen positiven Effekt. Im Durchschnitt aller Studien entstehen durch ambitionierten Klimaschutz bis zum Jahr 2030 etwa 275.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Im optimistischsten Szenario sind es sogar 1,2 Millionen Jobs, im konservativsten immer noch 30.000. „Besserer Klimaschutz sorgt nicht für weniger, sondern für mehr Beschäftigung“, sagt Greenpeace Volkswirt Mauricio Vargas. „Die Menschen in Deutschland profitieren auch wirtschaftlich, wenn die nächste Bundesregierung die ökologische Modernisierung mit aller Kraft voranbringt.“ 

Mehr Ehrgeiz, etwa durch eine Entfesselung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, wirkt sich insgesamt positiv auf die deutsche Wirtschaftsleistung aus. Alle untersuchten Studien weisen im Schnitt bis zum Jahr 2030 eine Wachstumsbeitrag von 1,1 Prozent aus, im optimistischsten Fall sogar um 2,5 Prozent. „Ohne Nachbesserungen beim Klimaschutz verpasst die Wirtschaft Wachstumsimpulse und riskiert Wettbewerbsnachteile. Der gefährliche Rückstand der deutschen Autobauer beim Umstieg auf saubere Antriebe ist hier eine deutliche Warnung“, so Vargas. „Die potenziellen Ampel-Koalitionäre sollten diese Gefahr ernst nehmen. Ein schnellerer ökologischer Umbau stärkt die Wirtschaft und hilft, künftige Klimaschäden zu vermeiden.“

 

Fakt: Erneuerbare Energien schaffen hunderttausende Arbeitsplätze

Gegner: innen von erneuerbaren Energien behaupten oft, sie brächten keine neuen Arbeitsplätze. Das ist falsch! Zwischen 2000 und 2019 verdreifachte sich die Anzahl der Beschäftigten in der Erneuerbaren Branche von rund 100.000 auf 300.000. Zu Hochzeiten 2011 arbeiteten über 400.000 Menschen in Deutschland in den Branchen der Erneuerbaren Energien.

Studie: Jobmotor Klimaschutz

Studie: Jobmotor Klimaschutz

Anzahl Seiten: 33

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