Alles, was Sie schon immer über Wärmepumpen wissen wollten
- Ein Artikel von Ortrun Sadik
- Kurz und Knapp
Wärmepumpen sind klimafreundlich, effizient und dank staatlicher Förderungen attraktiv in der Anschaffung. Dennoch werden seit einigen Monaten deutlich weniger Wärmepumpen eingebaut als im vergangenen Jahr. Die Verunsicherung ist groß: Ist das Umrüsten nicht teuer? Was kostet der Verbrauch? Kann auch im Altbau umgerüstet werden? Und ist so eine Wärmepumpe nicht zu laut? Hier finden Sie Antworten auf alles, was Sie schon immer über Wärmepumpen wissen wollten.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen entziehen ihrer Umgebung (also der Luft, der Erde oder dem Grundwasser) Wärme und geben sie als Heizenergie ab. Dazu brauchen sie relativ wenig Strom.
Wie umweltfreundlich ist eine Wärmepumpe wirklich?
Beim Heizen mit der Wärmepumpe wird nichts verbrannt, es entsteht also kein CO2. Allerdings benötigt die Pumpe ein bisschen Strom. Wir haben heute schon über 60 Prozent Erneuerbare Energien im deutschen Strommix. Noch klimafreundlicher ist die Wärmepumpe natürlich mit 100 echtem Ökostrom und in Kombination mit einer eigenen PV-Anlage. Wird dieser Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen, ist die Wärmepumpe besonders klimaschonend.
Sind Wärmepumpen nicht unglaublich teuer?
Das ein Mythos. Im Betrieb sind Wärmepumpen meistens günstiger als fossile Heizungen. Allerdings kosten sie in der Anschaffung je nach Typ und Erschließungsaufwand zwischen 25.000 und 40.000 Euro, während vergleichbare Gas- oder Ölheizung nur rund 12.000 Euro kosten. Allerdings werden Wärmepumpen vom Staat großzügig bis zu 70% gefördert. Denn sie sind das A und O für die Wärmewende in Deutschland.
Was kostet eine Wärmepumpe?
Einbau: Das hängt natürlich von der Art des Hauses, der Art der Wärmepumpe und vielem mehr ab. Je nach Typ und Erschließungsaufwand liegen die Anschaffungskosten so zwischen 25.000 und 40.000 Euro. Wichtig zu wissen: Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für den Einbau von Wärmepumpen. So kann man unter Umständen bis zu 70 Prozent Förderzuschüsse bekommen. U.a. hier finden Sie Informationen zu den Förderprogrammen.
Umrüsten: Auch das lässt sich natürlich so pauschal nicht sagen. Aber mit Förderung und wenn man bedenkt, dass die Kosten für fossile Brennstoffe in Zukunft weiter steigen werden, lohnt es sich auf jeden Fall, sich mal gründlich zu informieren.
Welche Wärmepumpen gibt es?
Hauptsächlich werden Wärmepumpen nach dem Mediumunterschieden, aus dem sie die Wärme entziehen. Also ob aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser.
Welche Wärmepumpe passt zu welchem Haus?
Beim Neubau können gut Erdwärmesonden im umgebenden Erdreich bzw. bis ins Grundwasser verlegt werden. Beim Umrüsten von Altbestand ist es hingegen meist einfacher, die Energie der Umgebungsluft anzuzapfen.
Was muss man beim Einbau von Wärmepumpen beachten?
Das Allerwichtigste ist eine gute Beratung und eine kompetente und fachgerechte Planung. Es gibt verschiedene Wärmepumpen, verschiedene Bedarfe, verschiedene Haustypen und verschiedene Rahmenbedingungen. Mittlerweile bieten einige Ökostromanbieter sowie Installateure fundierte Beratungen für den Einzelfall an. Schauen Sie sich gut um, denn leider zeigt die Praxis immer wieder, dass das nicht überall so ist.
Was kann man beim Betreiben von Wärmepumpen beachten?
Jetzt wird’s technisch, aber: Mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen und gleichmäßigem Heizverhalten kann man den Komfort und die Effizienz der Wärmepumpe verbessern. Praktisch ist auch, dass Wärmepumpen in der Regel. per App bedient werden. Das heißt, man kann Temperaturen und Verbräuche jederzeit sehen und auch aus der Ferne, z.B. aus dem Urlaub steuern. Die Wärme wird so immer genau dann erzeugt, wenn man sie braucht und man behält den Überblick über den Verbrauch.
Wie laut ist eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen sind in der Regel leiser als ihr Ruf, mit Geräuschpegeln, die oft zwischen 40 und 50 dB liegen, was vergleichbar mit einem Kühlschrank oder einem leisen Gespräch ist. Viele Hersteller bieten auch Modelle mit speziellen Schallschutzmaßnahmen an, um die Geräuschentwicklung weiter zu minimieren.
Ab wann rentiert sich das Umrüsten auf Wärmepumpen finanziell?
Das lässt sich nur schwer pauschal beantworten. Staatliche Fördermittel können die Amortisationszeit deutlich verkürzen - zumal der CO2-Preis für Öl- und Gasheizungen in den nächsten Jahren spürbar steigt. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung verbessert sich die Wirtschaftlichkeit zusätzlich.
Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe?
Nicht jede Wärmepumpenart eignet sich für jeden Standort. Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Grundwasserzugang und verfügbarer Platz spielen eine wichtige Rolle. Umso wichtiger ist eine ergebnisoffene, individuelle Beratung.
Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?
Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche hat einen Stromverbrauch von etwa 3.750 bis 6.000 kWh pro Jahr. Das entspricht einem täglichen Durchschnittsverbrauch von 10 bis 16 kWh, wobei der Verbrauch im Winter deutlich höher ist als im Sommer. Durch eine gute Dämmung und die Nutzung effizienter Heizsysteme kann der Stromverbrauch deutlich reduziert werden.
Ist Heizen mit Wärmepumpe günstiger als Gas?
Ja, Wärmepumpen sind langfristig günstiger als Gasheizungen, auch wenn die Anschaffungskosten zunächst höher ausfallen. Angesichts steigender CO2-Preise warnen Verbraucherschützer sogar vor neuen Gasheizungen als versteckter Kostenfalle.