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Mit einem schräg im Boden steckenden VW-Auto mit qualmendem Auspuff demonstrieren Greenpeace-Aktivisten vor der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt gegen die Modellpolitik der Autoindustrie.
© Bernd Lauter / Greenpeace

IAA: Aktivist:innen demonstrierten gegen klimaschädliche Autos

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Die Automesse IAA hängt sich ein grünes Mäntelchen um und tut sonst so, als wäre alles wie zuvor. Dabei ist unübersehbar: Der Verbrennungsmotor ist am Ende.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer – und ein Elektroauto keinen Aufbruch in eine neue Mobilität. Denn dass Autohersteller auf der heute beginnenden Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt imageträchtig Elektroautos  in Szene setzen, täuscht über eines nicht hinweg: Die deutschen Hersteller VW, Daimler und BMW machen ihr Geschäft nach wie vor mit dreckigen Diesel- und Benzinautos. Keine Spur von einer Strategie, wie sie mithalten wollen bei dem in Ländern wie China und Frankreich rasch voranschreitenden Umbau der Branche hin zu weniger schmutzigen Autos.

Dabei wird immer deutlicher: Der Verbrennungsmotor ist am Ende. „Burnout“ steht deshalb auf dem VW-Touareg, den Greenpeace-Aktivisten vor dem Ausstellungsgelände geparkt haben: Er steckt mit der Kühlerhaube voran schräg im Boden. Der Qualm aus dem Auspuff des SUVs symbolisiert, weshalb Autos wie dieses keine Zukunft haben: CO2-Emissionen belasten das Klima, Stickoxide die Stadtluft. „Der Verkehr muss schon sehr bald ohne Öl auskommen“, sagt Andree Böhling, Greenpeace-Experte für Mobilität. „Die Autoindustrie muss endlich einen ernsthaften Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir brauchen eine Verkehrswende hin zu sauberen, leichteren und gemeinsam genutzten E-Autos.“

Deutschland stagniert

Die gesellschaftlichen und ökologischen Folgen des Autofahrens untersucht eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie des britischen Verkehrsforschers Robin Hickmann: „Why the Automobile has no Future“  zeigt, dass der weltweite Energieverbrauch des Verkehrs in den Jahren 2000 bis 2015 um 35 Prozent zugenommen hat. In vielen Ländern ist der Verkehr neben der Energieerzeugung der größte Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase.

Länder wie China, Indien, Frankreich und Großbritannien wollen gegensteuern und künftig auf Elektroautos setzen. Deutschland hingegen schafft keinen Rahmen für Veränderungen; CDU und SPD weigern sich, ein Datum für den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren zu nennen. Auch der Umgang mit dem Dieselskandal signalisiert der Industrie, dass keine schmerzlichen Konsequenzen zu erwarten sind. Fahrverbote, um die hohen Stickoxidwerte in Städten zu senken, wollen die großen Parteien vermeiden.

E-Mobilität wird weltweit kommen

Die deutschen Hersteller stellen viel zu langsam auf neue Mobilitätsformen um. Daimler plant, bis 2025 seinen Anteil an E-Autos auf zehn bis 25 Prozent zu erhöhen, VW auf ein Viertel. Viel zu wenig, um einen fairen Beitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen zu leisten. Dazu müssen die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor nach Berechnungen von Greenpeace bis zum Jahr 2035 auf Null sinken. Das heißt, dass ab 2025 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr neu zugelassen werden dürften bei einer angenommenen Autonutzung von 10 Jahren.

Aber auch wirtschaftlich ist die Haltung der Industrie kurzsichtig. Ob Smog in China, Stickoxide in Deutschlands Städten oder der Klimawandel: Benziner und Diesel haben ausgedient, die E-Mobilität wird weltweit kommen. Das weiß auch Böhling: „In diesem Wandel werden nur Hersteller bestehen, die schnell saubere und zukunftsfähige Angebote auf den Markt bringen.“ 

Tempolimit 120 km/h für Klimaschutz im August 2007

Autos und Klimakrise

Hintergrund

Das Geschäftsmodell der deutschen Autoindustrie ist ein Paradebeispiel für versäumten Klimaschutz. Über Jahrzehnte wurden technische Neuerungen verschleppt und jedes Umdenken verhindert.

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