Jetzt spenden
Projektion auf Kohlekraftwerk Neurath im Juni 2006
© Bernd Arnold / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace hatte das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) beauftragt auszurechnen, wie viel die großen Stromkonzerne in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren wollen. Grundlage waren die Zahlen der Konzerne selber. Für RWE kamen dabei etwa 15 Prozent Investitionen in Erneuerbare Energien heraus. Am 16. April wurde die Studie veröffentlicht - und der Widerspruch kam prompt.

Die Investitionen der RWE von 2009 bis 2012 betragen 26 Milliarden Euro, davon fließen fünf Milliarden in erneuerbare Energien, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag. Das macht 20 Prozent der Gesamtinvestitionen bis 2012 aus.

Des Rätsels Lösung liegt in der Jahreszahl 2009: Die IÖW-Studie basiert auf dem RWE-Geschäftsbericht von 2008 und dem dort genannten Zeitraum 2008 bis 2012. Um die Greenpeace-Kritik zu entkräften, nimmt RWE das Jahr 2008 nun aus der Rechnung heraus und reduziert die Gesamtinvestitionen von 33 auf 26 Milliarden Euro. Die für Erneuerbare Energien vorgesehene Summe liegt dagegen unverändert bei 5 Milliarden Euro. Damit erhöht sich deren Anteil an den Gesamtinvestitionen automatisch auf 20 Prozent.

Für Andree Böhling, Energeiexperte bei Greenpeace, sind das Taschenspielertricks, mit denen der Konzern von seiner mangelhaften Energiepolitik ablenken will. 2007 enthielt der RWE-Strommix nur 2,4 Prozent Strom aus regenerativen Quellen. Rechnet man alte Wasserkraftanlagen heraus, so sind es gar nur 0,8 Prozent. Die neue Rechnung lässt den Schluss zu, dass sich daran auch 2008 nichts geändert hat. Offenbar wurde nicht ein Cent in Erneuerbare Energien investiert. Ein verantwortungsvoller Umgang mit unserer Zukunft sieht anders aus.

Datum

Mehr zum Thema

Wärmepumpe
  • 26.09.2024

Wärmepumpen sind das A und O, um Heizen klimaneutral zu bekommen. Aber wie geht der Einbau? Was kostet das? Und ist so eine Wärmepumpe nicht laut? Hier finden Sie Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren
Windpark at Haarberg
  • 17.07.2024

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren
Sonnenblume und Windmühle in der Nähe von Wismar in Brandenburg.
  • 04.07.2024

Wie finde ich den richtigen Stromanbieter? Diese Frage stellen sich viele. Denn Stromgewinnung aus fossiler Energie schädigt das Klima und die Umwelt.

mehr erfahren
Aktive protestieren mit Windrädern gegen zu wenig Windkraftausbau in Bayern
  • 29.08.2023

Klimaneutralität bis 2040 – das hat sich die bayerische Landesregierung auf die Fahne geschrieben. Passiert ist bisher viel zu wenig, deshalb hijacken Greenpeace-Aktive ihre Fahne jetzt.

mehr erfahren
Flutwohnung Berlin, zerstörter Küchenschrank
  • 19.07.2023

Während die Politik lang und breit über Klimaschutz debattiert, zeigen Greenpeace-Aktive mit einer Flut-Installation, was Klimakrise in Deutschland bedeutet. Erst in Berlin, und nun in Hamburg.

mehr erfahren
Renewable Energy Farm in Germany
  • 05.07.2023

Die Energiewende könnte Bayern günstigen und klimafreundlichen Strom bringen und den Wirtschaftsstandort sichern. Doch seit Jahren arbeitet die Staatsregierung gegen den Ausbau der Windkraft.

mehr erfahren