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Der Lausitzer Platz in Berlin wird am heutigen Freitag mit der Warschauer Straße verbunden – mit einer Menschenkette und einem Demonstrationszug. Umweltschützer von Greenpeace, BUND, den Naturfreunden Deutschlands, Campact, Anti-Atom Berlin, dem Berliner Energietisch und anderen Organisationen protestieren damit gegen die Energiepolitik der Bundesregierung.
„Kanzlerin Merkel sieht weiter tatenlos zu, wie deutsche Kohlekraftwerke klimaschädliches CO2 ausstoßen und in der Lausitz sogar zusätzliche Braunkohletagebaue beschlossen werden“, sagt Susanne Neubronner, Energieexpertin von Greenpeace. „Ganze Landstriche werden zerstört, um den Klimakiller Braunkohle aus der Erde zu holen. Viele Menschen werden dafür zwangsumgesiedelt. Wir sehen dabei nicht tatenlos zu. Wir fordern einen Ausstieg aus der Kohle. Neue Tagebaue dürfen nicht genehmigt werden.“
Bundesweiter Protest
Die Förderung und Nutzung der umweltschädlichen Braunkohle ist ein bundesweites Problem. Aus diesem Grund finden am morgigen Samstag in sechs weiteren Städten ähnliche Protestaktionen statt. In Köln und Bonn setzen sich Menschen gegen die klimaschädlichen Kraftwerke des Konzerns RWE ein. In Sachsen, wo im Frühjahr erst ein weiterer Tagebau der Landesregierung beschlossen wurde, protestieren Braunkohlegegner in Leipzig und Dresden. Darüber hinaus gibt es Proteste in Bayern, Thüringen und Niedersachsen.
Menschenkette von Polen nach Deutschland
Die Aktionen am Wochenende bilden ein weiteres Glied in einer langen Kette von Protesten. Denn in der Lausitz spielt sich eines der größten Umweltverbrechen Europas ab. Der schwedische Konzern Vattenfall und die Regierungen von Sachsen und Brandenburg planen einen Ausbau der Braunkohletagebaue. Auch im angrenzenden polnischen Kohlerevier sollen weitere Tagebaue entstehen.
Das hätte verheerende Folgen: Tausende Menschen würden dafür aus ihren Dörfern vertrieben werden, ganze Landstriche würden zerstört und die Einhaltung deutscher Klimaschutzziele würde in weite Ferne rücken. Am 23. August werden deshalb die beiden Dörfer Kerkwitz (Deutschland) und Grabice (Polen) symbolisch mit einer internationalen Menschenkette verbunden. Ein kraftvolles Signal an die Politik für eine Zukunft ohne den Klimakiller Kohle.
Termine für heute und Samstag, den 9. August 2014:
Berlin
Wo: Treffpunkt Lausitzer Platz bis Warschauerstr.
Wann: 8. August, 16Uhr
Bonn
Wo: Bottlerplatz
Wann: 9. August, 12Uhr
Jena
Wo: Paradies-Park Jena, mit Bannergestaltung
Wann: 9, August, 16Uhr
Köln
Wo: Fußgängerzone Breite Straße bzw. Hämergasse ab 12Uhr / Schildergasse bzw. Gürzenichstr. ab 13.15Uhr / vor dem Dom bzw. auf der Domplatte ab 14Uhr
Wann: 9. August
Leipzig
Wo: Marktplatz
Wann: 9. August, 13Uhr