Aufgedeckt: Gesunkener Ölturm vor Westaustralien gefunden
Ausbeutung der Meere stoppen!- Nachricht
Greenpeace Australia Pacific hat vor der Küste Westaustraliens einen versenkten Ölturm des Energiekonzerns Woodside gefunden. Das Unternehmen plant ein Mega-Gasprojekt, in das deutsche Steuergelder fließen.
47 Meter unter dem Meeresspiegel, zwischen Korallenriffen mit bunten Fischen, kleinen und größeren Haien hat der australische Energieriese Woodside einen alten Ölturm heimlich im Meer versenkt und ihn sich selbst überlassen.
Eine Unterwasserdrohne hat die verblüffenden Aufnahmen aufgenommen. Sie zeigen, dass der 100 Meter lange Turm aufrecht gesunken ist. Der Ölturm ist im Besitz von Woodside, seitdem der australische Konzern 2022 die Öl- und Gasanlagen des Rohstoffunternehmens BHP übernommen hat. BHP förderte damit früher vor Australiens Küste Öl aus den Griffin Fields.
Greenpeace fordert das Unternehmen auf, den Turm sofort zu entfernen und sicher an Land zu entsorgen.
Franziska Saalmann begleitete als Meeresbiologin von Greenpeace Deutschland die Tour des Segelschiffs Rainbow Warrior, von dem aus das Team in die Tiefe startete.
Sinkender Woodside-Ölturm, der sich vor Westaustralien im Meer absenkt.
Nur wenige Kilometer weiter liefert Woodside einen weiteren Beweis für seinen fragwürdigen Umgang gegenüber der Meeresumwelt und seine Untragbarkeit als Geschäftspartner: Ein zweiter aus dem Betrieb genommener Ölturm in der Länge von 83 Metern hat hier begonnen zu sinken. Aktivist:innen von Greenpeace Australia Pacific haben den Turm, dessen Gewicht einem Viertel des Eiffelturms entspricht, bestiegen und ein Banner mit der Aufschrift: “Woodside don’t be a Tosser” aufgehängt (auf deutsch etwa: “Woodside, sei kein Vollidiot und Schmeiß deinen Müll nicht in die Gegend!”) sowie ein Metallschild mit der Aufschrift “Warning: Wooside’s Toxic Trash” installiert.
Was hat Deutschland mit dem sinkenden Ölturm zu tun?
Stichwort Vertrauen: RWE und der deutsche Staatskonzern Uniper sind mit Woodside im Geschäft. Sie wären Hauptabnehmer des geplanten Mega-Gasprojekts, das Woodside ganz in der Nähe realisieren will.
Mit fatalen Folgen für alle Lebewesen und die Meeresumwelt in diesem Gebiet. Denn auch Meeresschutzgebiete und Migrationsrouten von Walen würden von dem Energieriesen durch Pipelines gekreuzt. Außerdem könnte hier bald der Einsatz von Unterwasserschallkanonen starten, der die Tiere orientierungslos und taub machen kann. Dies kann tödlich enden.
Wir fordern die deutsche Bundesregierung auf, Verantwortung zu übernehmen und Unipers Verstrickungen mit Woodside aufzulösen”, so Franziska Saalmann. “Deutsche Steuergelder dürfen nicht in die Zerstörung dieser empfindlichen Meeresgebiete wandern!”
Diese Forderung ist eine konkrete Ableitung aus dem von Greenpeace Deutschland beauftragten Rechtsgutachten über die Klimaschutzrechtliche Einflussmöglichkeiten und Notwendigkeiten der Bundesregierung auf die Uniper SE.
Ein Konzern wie Woodside, der verrottende Infrastruktur einfach im Meer zurücklässt, muss an der Realisierung weiterer Mega-Gasprojekte gehindert werden. Helfen Sie uns, den Start des Projektes zu stoppen, in dem sich die Bundesregierung gegen die Abnahme von diesem dreckigen Gas stark macht.