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Die windstarken Tage im Norden Deutschlands bei gleichzeitigem Sonnenschein führten zu diesem Rekord bei der Stromproduktion aus Erneuerbaren. Erstmals wurde in Deutschland mehr Strom aus Erneuerbaren Energieträgern produziert als aus Atom- und Kohlekraftwerken. Und das an einem normalen Wochentag, an dem aufgrund des Betriebs von Produktion, Industrie und Gewerbe der Strombedarf in Deutschland besonders hoch ist.
Um die Mittagszeit erreichten die Erneuerbaren alleine aus Wind- und Solarkraft an die 36 Gigawatt Strom - das entspricht in etwa der Leistung von 26 Atomkraftwerken. Zusammen mit Wasserkraft und Biomasseanlagen lag es in Spitzenzeiten über 40 Gigawatt. Der gesamte Strombedarf in Deutschland beträgt an normalen Wochentagen zwischen 65 und 75 Gigawatt.
Jetzt lautet die zentrale Aufgabe für Umweltminister Peter Altmaier, dass er den Systemkonflikt zwischen den Erneuerbaren Energien und Kohlekraftwerken unter Kontrolle bekommt. Denn diese werden nicht - wie es das Konzept der Energiewende vorsieht - an solchen Tagen heruntergefahren, sondern bleiben in ihrer Auslastung beinahe konstant. Der überflüssige Strom wird ins Ausland verkauft.
Die Regulierbarkeit von Kohlekraftwerken ist äußerst begrenzt. Da die Stromproduktion aus Kohle gleichzeitig auch sehr kostengünstig ist, gibt es keinen Anreiz für die Kraftwerksbetreiber die Kraftwerke vorübergehend abzuschalten oder runterzuregeln. Damit wird aber weiterhin das Klima massiv belastet.
Der zentrale Lösungsschritt lautet, die "Reparatur" des Emissionshandels in Angriff zu nehmen. Denn mit einem funktionierenden Emissionshandel und einer ausreichenden Bepreisung der CO2-Verschmutzungszertifikate würde es sich nicht lohnen, die Kohlekraftwerke laufen zu lassen.
Doch die "Reparatur" des Emissionshandelssystems in Europa scheitert auch an der deutschen Bundesregierung. Sie konnte sich bis heute nicht auf eine gemeinsame Position verständigen. Wieder einmal blockiert das Wirtschaftsministerium unter Minister Rösler den Klimaschutz.