10 Pottwal-Fakten: Spannendes über die Riesen der Tiefsee
- Kurz und Knapp
Norwegens Tiefseebergbau würde sich auf die gesamte Meeresregion auswirken – vom kleinsten Plankton bis zu den großen Walen. Das zeigt nun ein von Greenpeace veröffentlichter Bericht. Auch Pottwale wären betroffen, die faszinierenden Giganten der Weltmeere. Wie empfindlich sie und ihr Ökosystem sind, sieht man unter anderem daran, wie lange eine Pottwal-Schwangerschaft dauern kann. Diesen und weitere 10 Fakten über die Riesen der Tiefsee lesen sie hier.
Tiefseebergbau in der Arktis
Anzahl Seiten: 12
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Herunterladen1. Riesen mit Zähnen
Mit bis zu 18 Metern Länge und geschätzt bis zu 60 Tonnen Gewicht sind Pottwale zwar nicht die größten aller Tiere – Blau- und Finnwale können noch länger oder schwerer werden. Aber im Gegensatz zu diesen Bartenwalen sind Pottwale Zahnwale und damit die größten bezahnten Tiere, die derzeit auf dem Planeten leben. Außerdem haben sie das größte Gehirn aller lebenden Tiere. Pottwalbullen werden übrigens noch deutlich größer als Pottwalkühe, die “nur” etwa 11 Meter lang und 15 Tonnen schwer werden.
2. Ambra, der kostbare Duftstoff aus dem Pottwal-Darm
Schon mal von “Ambra” gehört? Diese eigenartige Substanz kann im Darm von Pottwalen rund um unverdauliche Teile ihrer Nahrung entstehen – warum, ist nicht abschließend geklärt. Trotz seines Entstehungsortes gilt Ambra als wohlriechender Stoff, der früher zur Parfümherstellung verwendet wurde. Wer das kostbare Ambra am Strand fand, konnte damit sehr reich werden. Heutzutage enthalten nur noch sehr wenige exklusive Parfüms diese Walausscheidungen. Stattdessen versucht die Parfümindustrie zum Glück auf eine künstliche Herstellung des Duftstoffs zurückzugreifen.
3. Pottwalzähne sind ganz schöne Hauer !
20 bis 30 Paar Zähne hat der Pottwal – und zwar alle nur im Unterkiefer! Jeder der Zähne kann ein Kilogramm wiegen und 20 cm lang werden. Zum Kauen setzen Pottwale die Zähne nicht ein, sondern nur zum Fangen und Festhalten ihrer Beute.
4. Ab in die Tiefe
Kaum ein Säugetier kann so tief und so lange tauchen wie Pottwale: In Tiefen von mehr als 2.000 Metern jagen sie ihre Nahrung! So ein Tauchgang kann dabei schon mal fast zwei Stunden dauern. Während dieser Zeit halten Pottwale die Luft an, wie alle Wale atmen sie mit Lungen. Wenn der Wal nach seinem Tiefseeausflug wieder an die Oberfläche kommt und erstmal ordentlich durchatmet, ist das Schnauben noch in einem Kilometer Entfernung zu hören.
5. Riesenkalmare auf dem Speiseplan
Im Gegensatz zu Bartenwalen, die sich in aller Regel von Kleinstlebewesen wie Krill ernähren, bevorzugen Pottwale große Beutetiere: Ihre hauptsächliche Nahrung sind große Tintenfische wie der bis über 10 Meter lange Riesenkalmar, der in der Tiefsee lebt. Aber auch Fische, von Kabeljau über Thunfisch bis hin zu kleinen Haien, verschmähen die riesigen Räuber nicht. Fast eine Tonne Nahrung braucht ein ausgewachsener Pottwal – pro Tag!
6. Gefahr für Menschen ? Umgekehrt !
In der Weltliteratur kommen vielfach gefährliche Seeungeheuer vor – darunter auch Wale. Bekannt ist vor allem der Pottwal Moby Dick aus dem gleichnamigen Roman von Herman Melville, den der Walfänger-Kapitän Ahab zu seinem Erzfeind erklärt hat. Dabei sind Menschen für Wale weit gefährlicher als andersherum. Was stimmt, ist, dass sich Wale in Todesangst wehren – zum Beispiel, wenn Walfänger:innen sie angreifen. Und das kann dann auch für einen Menschen gefährlich werden. Aber von sich aus sind Wale Menschen gegenüber friedlich, wie viele friedliche Begegnungen beweisen.
7. Langsame Fortpflanzung
Pottwale haben eine niedrige Fortpflanzungsrate und werden oft erst nach mehr als zehn Jahren geschlechtsreif. Das macht sie auch umso anfälliger für Gefährdungen durch uns Menschen. Die Bullen sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger und die Kühe werden nur alle drei bis fünf Jahre trächtig. Außerdem tragen sie ihr einzelnes Kalb etwa 15 Monate lang im Mutterleib – da kann es ganz schön lange dauern, bis eine Pottwalpopulation wächst. Bei der Geburt ist das Jungtier übrigens schon vier bis fünf Meter lang!
8. Wo Pottwale zu finden sind
Pottwale sind in allen Weltmeeren zu Hause. Wie viele andere Wale legen sie weite Wanderungen zurück, weil ihr Nahrungsangebot in verschiedenen Meeresregionen saisonal unterschiedlich gut ist. Vor allem die Bullen: Sie wandern auch in die polaren Gebiete, während die Kühe lieber in den wärmeren Meeren bleiben. In einigen Regionen wie dem Mittelmeer sind Pottwale wegen menschlicher Einflüsse besonders stark gefährdet. Auch die flache Nordsee, in die sie sich hin und wieder verirren, kann zur Todesfalle werden – vermutlich, weil die Geräusche des Schiffsverkehrs ihre Orientierung behindert und sie deshalb stranden.
In tieferen Gewässern sind Pottwale ebenfalls Bedrohungen ausgesetzt: Der Start von Tiefseebergbau beispielsweise wäre mit erheblicher Lärmbelastung verbunden und hätte allein dadurch ernste Konsequenzen für Pottwale, die bei ihrer Orientierung von Geräuschen abhängig sind. Hinzu kämen noch weitere Bedrohungen wie Lichtverschmutzung, Sedimentwolken und durch Lebensraumzerstörung auch Auswirkungen entlang des Nahrungsnetzes.
9. Die lautesten Tiere der Welt
Pottwale können richtig Lärm machen! Die sozialen Tiere kommunizieren mit “Codas” genannten Sequenzen von Klicks, die zu den lautesten aller von Tieren erzeugten Geräuschen zählen. Auch zur Orientierung und zur Echoortung ihrer Beute nutzen Pottwale Laute mit einer Dezibelstärke von bis zu 230. Womöglich ist dieser Schall sogar dazu geeignet, die Beutetiere zu betäuben.
10. Wie alt werden Pottwale ?
In einem Punkt sind Pottwale dem Menschen ähnlich: Die Lebenserwartung der Meeresriesen beträgt etwa 70 Jahre, im Vergleich etwa zu Schildkröten nicht rekordverdächtig. Allerdings können Pottwalbullen noch bis zu ihrem 50. Lebensjahr wachsen.