Jetzt spenden
Greenpeace-Ehrenamtliche in Hannover vor dem Plakat des EU-Abgeordneten Bernd Lange. Sie fordern: TTIP und Ceta stoppen!
Michael Loewa / Greenpeace

Greenpeace-Ehrenamtliche zeigen in 31 Städten, wer TTIP und CETA stoppen kann

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

„Bernd Lange kann TTIP und CETA stoppen“, steht auf einem großen Plakat. Bernd wer? Nun, vermutlich hält sich der Bekanntheitsgrad von Herrn Lange aus Hannover in Grenzen. Dabei sollte man ihn durchaus kennen. Zum einen, weil er ein von den Bürgern gewältes Mitglied des EU-Parlaments ist. Und zum anderen, weil er deshalb gemeinsam mit den anderen Abgeordneten über nichts Geringeres als TTIP und CETA abstimmt. Die Parlamentarier könnten die weit in den europäischen Verbraucher- und Umweltschutz eingreifenden Handelsabkommen mit einem Nein verhindern. Es lohnt also, Bernd Lange kennenzulernen.

Denn was denken er und die Volksvertreter über CETA, das noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll? Ihre Positionen sind kaum bekannt, wie eine von Greenpeace bei TSN-Emnid beauftragte repräsentative Umfrage (s. Anhang) ergab: 67 Prozent der Bundesbürger wissen nicht, wer für ihre Region im EU-Parlament sitzt und sich für oder gegen CETA entscheidet. Morgen gibt es die Möglichkeit, das zu ändern.

Abgeordnete im CETA-Check

Denn am Samstag präsentieren Greenpeace-Ehrenamtliche in 31 Innenstädten  auf großen Plakaten deutsche EU-Abgeordnete. Auf Info-Tischen liegen Postkarten; die können Interessierte mit ihrer Adresse versehen und darauf Fragen und Botschaften zu CETA und TTIP an ihren Abgeordneten schicken. Der kann antworten – der Absender steht schließlich drauf. Wer noch vor Ort ein Zeichen gegen die Abkommen setzen will, kann einen Protestaufkleber auf dem Plakat hinterlassen. Widerspruch und die Forderung von Stellungnahmen ist aber auch online möglich: Mit dem Greenpeace-CETA-Check können Sie Ihre EU-Parlamentarier befragen.

„Die Abgeordneten müssen von der Kritik ihrer Wählerschaft an CETA erfahren“, erklärt Matthias Flieder, Greenpeace-Experte für Handel, die Aktion. Denn die Skepsis ist groß. Laut Umfrage lehnen 17 Prozent der Befragten das Abkommen ab, 31 Prozent fordern Neuverhandlungen. „Wir brauchen eine Debatte über das CETA-Abkommen zwischen den Bürgern und den politischen Entscheidungsträgern“, so Flieder.

TTIP-Verhandlungsunterlagen offenlegen

Während CETA kurz vor der Abstimmung steht, steckt TTIP noch mitten in den Verhandlungen. Das Handelsabkommen zwischen den USA und der EU ist auch wegen der intransparenten Abstimmungsprozesse stark umstritten. 79 Prozent der Befragten fordern daher, die geheimen TTIP-Verhandlungsunterlagen offenzulegen, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Kein Wunder also, dass die Veröffentlichung zuvor geheimer TTIP-Texte durch Greenpeace Niederlande Anfang Mai auf großen Zuspruch stieß und eine breite Debatte über die undemokratischen Verhandlungen auslöste. „Dieser Vertrag geht jeden von uns an“, so Flieder. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein Abkommen, das den Bürgern nützen soll, vor ihnen geheim gehalten wird.“

>>> Weiter gegen TTIP und CETA: Am 17. September demonstrieren Menschen in sieben deutschen Großstädten für Transparenz – und einen gerechten Welthandel.

  • Passanten in Hannover schreiben Postkarten an EU-Abgeordnete. Auf denen fragen sie nach deren Postition zu TTIP und CETA.

    Post für die Abgeordneten

    Überspringe die Bildergalerie
  • Auf einem Transparent fordern Greenpeace-Ehrenamtliche in Hannover: "Keine Übermacht den Konzernen"

    Keine Sonderrechte für Konzerne

    Überspringe die Bildergalerie
  • Passanten in Hannover zeigen Aufkleber: TTIP und CETA stoppen!

    TTIP und CETA? Nein danke!

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

Symbolbild Waage im Wald
  • 18.11.2024

Die Verunsicherung ist groß im Land. Die Aufgaben ebenfalls. Um sie zu lösen, brauchen wir eine gerechtere Verteilung der Lasten. Gelegenheiten gibt es reichlich.

mehr erfahren
Herbstliche Buche in der Sonne
  • 30.10.2024

Greenpeace fordert Unternehmen auf, ihren CO2-Ausstoß drastisch zu senken. Dass das möglich ist, beweist Greenpeace Deutschland, indem es mit gutem Beispiel und einem klaren Fahrplan vorangeht.

mehr erfahren
Typhoon Ketsana Anniversary in the Philippines
  • 18.07.2024

Gegen die Kriminalisierung legitimen Protests

mehr erfahren
March for Climate Justice in London

Nur solidarisch und gemeinsam gelingt der Schutz des Klimas und unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Ein gerechter Umbau des Wirtschaftssystems sichert unsere Zukunft.

mehr erfahren
Greenpeace Aktion gegen Hamburger Chemiefabrik Boehringer 1981
  • 18.04.2024

Proteste gegen die Hamburger Pestizidfabrik Boehringer wegen weit überhöhter Dioxin-Emissionen führen 1984 zur Schließung der Fabrik.

mehr erfahren
Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace
  • 04.02.2024

Die Recherche von Correctiv sorgt deutschlandweit für Demonstrationen. Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser über Demokratie und warum Greenpeace dazu arbeitet.

mehr erfahren