Greenpeace macht seine Klimabilanz transparent
- Überblick
Greenpeace fordert Unternehmen auf, ihren CO2-Ausstoß drastisch zu senken. Dass das möglich ist, beweist Greenpeace Deutschland, indem es mit gutem Beispiel und einem klaren Fahrplan vorangeht.
Greenpeace setzt sich für den Schutz und Erhalt der Lebensgrundlagen ein. Solches Engagement ist nur dann glaubwürdig, wenn auch die eigenen Prozesse und Verhaltensweisen stets im Auge behalten und, wo immer möglich, verbessert werden.
So ließ Greenpeace Deutschland 2023 seinen CO2-Ausstoß erstmals extern verifizieren, um seine eigene Klimabilanz glaubwürdig und transparent zu machen, und berücksichtigt dabei auch Dienstleister:innen. „Das gibt uns ein tieferes Verständnis, wo und wie wir – gemeinsam mit Lieferant:innen – CO2 einsparen können und damit die Wirtschaft transformieren“, sagt Karen Paul, Teamleiterin IT. „Einige Dienstleister sind bereits in der Lage, echte CO2-Daten für genutzte Dienste zu liefern. Das muss in allen Unternehmen zum Standard werden.“ Und sie macht anderen Mut: „Wir können feststellen, dass es selbst für kleine und mittelständische Organisationen mit überschaubarem Aufwand machbar ist, einen kompletten Überblick über alle indirekten Treibhausgas-Emissionen zu erhaltenen.“ Greenpeace Deutschland kommt auf rund 8000 Tonnen CO2, die bis 2030 gen Null gesenkt werden sollen.
Was Greenpeace erstmals unternommen hat:
- den CO2-Fußabdruck für Dienstleistungen und Lieferungen erhoben
- CO2-Ausstoß durch digitale Anwendungen wie Newsletter oder Videokonferenz gemessen
- Greenpeace unterstützt die Michael Succow Stiftung bei der Wiedervernässung eines Moors in Brandenburg mit 140.000 Euro. In den kommenden Jahren sollen je 80.000 Euro in externe Projekte investiert werden, die maßgeblich zur Reduktion von CO2 beitragen.
Was Greenpeace auch weiterhin tut:
- Verhaltenskodex und Richtlinien stetig weiterentwickeln, so dass Greenpeace immer einen möglichst ambitionierten Klimafahrplan hat.
- Fahrzeugflotte verkleinern bzw. elektrifizieren
- Konsum drosseln und wenn, dann nach ökologischen und sozialen Kriterien einkaufen
- Weitestgehend refurbished Hardware anschaffen
Umweltfreundlich verhalten
Greenpeace kann den CO2-Ausstoß nur senken, wenn die Mitarbeitenden mitmachen. Verhaltenskodex und Richtlinien geben daher konkrete Hinweise:
Reisen: vermeiden und, wo möglich, durch Videokonferenzen ersetzen. Flüge muss die Geschäftsführung genehmigen. Ziele, die innerhalb von 24 Stunden mit dem Zug erreichbar sind, dürfen nicht angeflogen werden. Grundsätzlich ist der ÖPNV zu nutzen. Mit Jobrad und Deutschlandticket unterstützt Greenpeace umweltfreundliche Mobilität auch finanziell. Home Office kann außerdem im Vergleich zu Präsenz im Büro viel Treibstoff sparen, hat Greenpeace in einer Studie gezeigt. Entsprechend nehmen wir das Thema ernst und arbeiten mit einer 50:50 Regelung.
Essen: bio und vegetarisch, meistens vegan.
Die Integrity-Beauftragte prüft, ob die Vorgaben eingehalten werden. Darüber hinaus analysiert sie, ob sich die Vorgaben im Sinne des Umweltschutzes verbessern lassen.
Warum Homeoffice gut fürs Klima ist.pdf
Anzahl Seiten: 37
Dateigröße: 3.97 MB
HerunterladenUmweltfreundliche Aktionen
Greenpeace lebt von Aktion. Deshalb achten wir dabei, möglichst umweltfreundlich unterwegs zu sein. Neben Elektrifizierung und Verkleinerung der Fahrzeugflotte gibt es seit 2022 zwei mobile Solaranlagen, die einen Aktions-Container unterwegs mit Strom versorgen und vorher notwendige Generatoren ersetzen.
Umweltfreundliche Büros
Das gemietete Deutschland-Hauptquartier in der Hongkongstraße in Hamburg wird zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Strom, der nicht von der Solaranlage selbst erzeugt werden kann, kommt als Ökostrom von Greenplanet Energy eG. Das gleiche gilt für das Aktionslager am Rethedamm in Hamburg. Das gesamte Gebäude, in dem sich das Berliner Büro befindet, bezieht Strom von Greenplanet Energy eG. Auch unser Büro in Bayern bezieht Ökostrom. Die Umstellung auf Ökostrom ist eine Maßnahme, die viele Unternehmen in aller Regel einfach leisten können.
Grünes Monitoring
Greenpeace erfasst jährlich die gefahrenen Kilometer und den Verbrauch von Treibstoffen für die Beluga II, die Schlauchboote, Lkw und Pkw und die Kilowattstunden für den Stromverbrauch und die Wärmeerzeugung. Es wird festgehalten, wie weit und mit welchen Verkehrsmitteln gereist wird und wieviel Kilogramm Papier Greenpeace einsetzt.
Mit diesen Daten errechnet und dokumentiert Greenpeace International den CO2-Verbrauch aller Büros seit rund 20 Jahren und veröffentlicht ihn im Global Annual Report. Je nach Art der Kampagnen, deren internationaler Verflechtung und beispielsweise des Anteiles der Schiffseinsätze auf See, kann die Höhe der Jahresverbräuche unabhängig von den Einsparbemühungen schwanken.
Neben der Meldung der Verbräuche an Greenpeace International hat Greenpeace e.V. seinen CO2-Bericht 2023 außerdem erstmals mit einer Software erstellt. Sie basiert auf dem Greenhouse Gas Protocol zur Berechnung von CO2-Emissionen auf Unternehmensebene. Das GHG-Protocol ist der am weitesten verbreitete und international anerkannte Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.
Das Projekt Grad.jetzt
Biodiversitäts- und Klimakrise sichtbar machen
Der Amazonas-Regenwald, die Tundra Alaskas, die Gletscher Grönlands, die Korallenriffe des Pazifiks: Weltweit gerät das Klima ins Kippen. Was das mit verschiedenen Regionen unserer Erde macht, welche Auswirkungen dieser Vorgang auf die Artenvielfalt vor Ort hat, das wollen Naturfotograf Markus Mauthe und Journalistin Louisa Schneider in Zusammenarbeit mit Greenpeace in dem Projekt Grad.jetzt zeigen.
Entstehen wird eine neue Live-Reportage in Form einer Multivisions-Show, die die wahren Ausmaße des Problems sicht- und anfassbar macht: Welche Auswirkungen der Klimakrise wie schmelzende Gletscher, Wassermangel und Dürre auf den gesamten Planeten, Pflanzen und Tiere haben. Denn die Klimakrise und das parallel stattfindende rasante Artensterben in den verschiedenen Regionen der Welt sind keine voneinander isolierten Phänomene, sondern miteinander verbunden und stellen eine wachsende Bedrohung für die gesamte Menschheit dar.
Den Spagat, für die Reisen ins Flugzeug steigen zu müssen, gibt es leider, weshalb wir uns für klimafreundlicheres Reisen engagieren. Insgesamt glauben wir, dass es schwerer wiegt, wie Markus Mauthe in den vergangenen 18 Jahren mit seinen Vorträgen über die bedrohten Ökosysteme unserer Erde hunderttausende Menschen erreicht hat.
Die Greenpeace Live-Reportagen zeigen die Schönheit der Erde, was schützenswert ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Sie zeigen aber auch, was falsch läuft und was wir alle tun müssen, um die Lebensgrundlagen und die Vielfalt unseres Planeten zu erhalten. Je mehr Menschen sich dessen bewusst werden, desto größer ist die Chance, dass wir gemeinsam die Herausforderungen unserer Zeit zusammen stemmen können.
Mehr als 250.000 Menschen haben die Live-Reportagen bisher gesehen. Viele von ihnen haben sich anschließend entschieden, mehr zu tun. Es macht Hoffnung, dass sich immer mehr Menschen aktiv der Umweltbewegung anschließen.
Klimafahrplan 2030
In seinem Klimafahrplan 2030 (der von einer kleinen Arbeitsgruppe verfolgt wird) hat Greenpeace Deutschland folgende Punkte definiert:
- Greenpeace will die CO2-Emissionen bis 2030 gen Null senken.
- Greenpeace spricht nicht von Klimaneutralität und kompensiert nicht. Denn entscheidend ist, dass CO2-Emissionen gesenkt bzw. vermieden werden. Die Unterstützung des oben genannten Projekts zur Wiedervernässung der Moore ist deshalb auch ausdrücklich kein Kompensationsprojekt, denn sie ändert nichts an unseren Ambitionen bei der Senkung unseres Treibhausgasausstoßes.
- Bis Ende 2025 sind die Emissionen in Scope 1 um 95% reduziert: Greenpeace baut seine Flotte um und steigt aus dem Verbrenner aus (beispielsweise Autos und Beluga II 2025). Das Aktionslager wird energetisch saniert.
Die weiteren Ziele sind im CO2-Bericht für 2023 genannt, der 2024 gemäß den Vorgaben der ISO 14064-3:2020-05 verifiziert wurde.