Gemeinsam für Frieden
Frieden ist nicht alles – aber ohne Frieden ist alles nichts
Ohne Frieden gibt es keinen Umweltschutz – und ohne Umweltschutz dauerhaft keinen Frieden. Das ist die Überzeugung von Greenpeace, übersetzt: grüner Frieden.
„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“, sagte schon Willy Brandt. Gewalt ist keine Lösung, und Krieg kein Mittel der Politik. Frieden ist die Grundlage für ein glückliches Leben ohne Angst für jeden Einzelnen, für eine freie Gesellschaft und für eine demokratische Diskussion um Werte wie Umweltschutz.
Deswegen lehnt Greenpeace kriegerische Konflikte aller Art ebenso ab. Nicht nur den gemeinen Angriffskrieg in der Ukraine. Auch die zerstörerischen Konflikte in Syrien, im Jemen, in Mexiko oder in anderen Teilen der Welt. Seit der Gründung engagiert sich die Umweltschutzorganisation international für Abrüstung und Entmilitarisierung. Und auch unsere Arbeit gegen den Klimawandel ist Friedensarbeit. Denn in vielen Regionen der Welt verschärft der Klimawandel bestehende Konflikte und führt (mit) dazu, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen.
Egal ob in einem internationalen Konflikt oder einem Bürgerkrieg, konventionell oder atomar, mit Drohnen geführt oder über Stellvertreter ausgefochten: Krieg heißt Tod und Gewalt, Angst und Unsicherheit und setzt menschliche Regeln und Gesetze außer Kraft. Es gibt keinen gerechten, es gibt keinen guten Krieg. Ein Leben in Selbstbestimmung, Sicherheit und Würde ist so nicht möglich. Das Leben der einzelnen Menschen zählt nicht mehr viel – und die Umwelt schon gar nicht.
Umfassender Frieden bedeutet menschliche Sicherheit
Frieden ist aber auch mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Für einen umfassenden Frieden muss die Erfüllung aller menschlichen Bedürfnisse sichergestellt sein. Die Vereinten Nationen haben dafür den Begriff der „menschlichen Sicherheit“ etabliert – im Gegensatz zu einer nur militärisch gedachten Sicherheit, die eben nicht umfassend ist. Nach dem Konzept sind auch Bereiche wie Bildung, Soziales oder Klimaschutz wichtig für Friedenspolitik. Greenpeace setzt sich deshalb dafür ein, dass diese Bereiche von der Politik mitgedacht werden – und nicht geringer gewertet werden als militärische Sicherheit.
Als Friedensorganisation hat sich Greenpeace von Beginn des russischen Angriffs an für die Menschen in der Ukraine engagiert, mit der Organisation der großen Friedensdemonstration in Berlin und vielen weiteren Aktivitäten. Ein internationales Team, zu dem auch Kolleg:innen in der Ukraine gehören, setzt sich dafür ein, dass der Wiederaufbau – der bereits jetzt beginnt – klimafreundlich und nachhaltig erfolgt. Dabei arbeitet Greenpeace eng mit Organisationen in der Ukraine zusammen und unterstützt die vielen Menschen, die sich vor Ort für eine moderne, demokratische Ukraine einsetzen.
Waffen – zum Töten gemacht
Es gibt wohl keinen Krieg weltweit, der nicht auch mit Waffen aus Deutschland geführt wird. Deswegen fordert Greenpeace ein ausnahmsloses Rüstungsexportverbot in sogenannte Drittländer. Greenpeace versteht darunter alle Länder, die nicht der EU angehören (Ausnahmen unter Artikel 51 der UN-Charta, der das Recht auf Selbstverteidigung einer angegriffenen Nation festhält). Denn nur so kann verhindert werden, dass deutsche Waffen an der Ermordung Abertausender Zivilisten und Zivilistinnen jedes Jahr beteiligt sind.
Für Greenpeace ist Gewaltfreiheit oberstes Prinzip – denn bei Gewalt endet jede Diskussion. Greenpeace-Aktionen mögen unangenehm oder lästig sein für den Kampagnengegner, aber sie sind immer gewaltfrei. Gegründet hat sich die Umweltschutzorganisation 1971 in Kanada, um Atomwaffentests vor Alaska zu verhindern – für eine gesündere Umwelt und eine friedlichere Welt. Und dieses Engagement hat Greenpeace bis heute beibehalten.
Gegen Atomkraft und Atomwaffen
Viele Kriege und viele Waffen sind auch eine ökologische Katastrophe. Ein besonders drastisches Beispiel sind Atombomben. Schon das Testen bedeutet massiven Schaden für Mensch und Umwelt, ganze Regionen sind dadurch radioaktiv verseucht worden. Egal ob gezündet von den USA, Russland, Frankreich oder China: Immer wieder protestierte Greenpeace gegen Atombomben und ihre Testzündungen, 1983 sogar mit einem Ballonflug über das geteilte Berlin. Mit Erfolg: 1996 verbot die UN Atombombentests. Trotzdem gibt es noch etwa 15.000 Atomwaffen weltweit, 4150 davon sind direkt einsetzbar; die meisten sind in Russland und den USA stationiert.
Auch im rheinland-pfälzischen Büchel sind US-Atombomben stationiert, die im Ernstfall von deutschen Bundeswehrpilot:innen ans Ziel geflogen werden würden. Jüngst wurde auch die erneute Stationierung von US-Langstreckenwaffen in Deutschland angekündigt. Diese Waffensysteme können potentiell in der Zukunft auch mit Nuklearsprengköpfen ausgerüstet werden. Greenpeace lehnt diese Aufrüstung ab, weil sie keine Perspektive auf Entspannung bietet und vom Prinzip der menschlichen Sicherheit wegführt. Eine solch weitreichende Entscheidung für die Sicherheit Deutschlands hätte zudem nicht handstreichartig ohne Debatte im Bundestag und in der Öffentlichkeit getroffen werden dürfen.
Auch die so genannte zivile Nutzung der Atomkraft ist nicht wirklich zivil. Denn (nur) aus den abgebrannten Kernbrennstoffen erhält man die Rohstoffe für Atombomben. Und auch die „schmutzigen Bomben“ – konventionelle Sprengsätze, die mit hochradioaktivem Material versehen besondere Zerstörung entfalten – sind nur mit Material aus Atomkraftwerken möglich. Der Ukrainekrieg und die Besetzung des Atomkraftwerks Saporischschja zeigt außerdem, wie angreifbar Atomkraftwerke sind und wie schnell sie in einem Krieg zur Waffe werden können.
Auch für den Rohstoff Öl wurden schon etliche Kriege geführt, selbst in Europa gibt es Spannungen um die Förderung neuer Gasfelder und eine dafür nötige Pipeline. Weltweit die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen wie Sonnen- und Windkraft umzustellen und so ganze Regionen unabhängig von Importen fossiler Rohstoffe zu machen, ist also nicht nur gut für das Klima. Es wäre auch ein wichtiger Baustein für eine friedlichere Welt.
Dass knappe Güter umkämpft sind, gilt natürlich auch für andere Ressourcen wie Bodenschätze, Wasser oder fruchtbares Ackerland. Je mehr wir Menschen unseren Planeten übernutzen, je knapper Güter werden, und je weiter wir die Natur zerstören, desto mehr werden die Verteilungskämpfe zunehmen. In diesem Sinne ist jedes Umweltengagement auch Friedensarbeit.
Wenn die Klimakrise zur Flucht zwingt
Wissenschaftler:innen sind sich einig, dass der Klimawandel in vielen ohnehin schon krisengeschüttelten Regionen, wie etwa dem Nahen Osten, Nord- oder Zentralafrika, kriegerische Konflikte verschärft. Auch die Anzahl der Flüchtenden wird sich weiter erhöhen, wenn klimatische Bedingungen das Leben in ganzen Weltregionen bedrohen.
Letztlich braucht es eine Erde, auf der alle Menschen ein gutes Leben führen können, egal, ob sie in Deutschland geboren wurden oder in Afghanistan, dem Sudan oder Pakistan. Globale Gerechtigkeit – nicht nur beim Thema Klimawandel – ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft, wenn wir alle dauerhaft in einer immer friedlicher werdenden Welt leben wollen. Dafür macht sich Greenpeace stark.
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