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Ganz nah heran fährt die Kamera an den riesigen deutschen Trawler Helen Mary heran, der vor der Küste Mauretaniens abfischt, was das Meer hergibt. Ganz nah heran auch an den illegal fischenden Trawler vor der senegalesischen Küste. Er hat seinen Namen mit einer Plane verhängt. Greenpeace-Aktivisten gelingt es, die Abdeckung herunterzuziehen: Es ist die Oleg Naidjenov, Heimathafen Murmansk.
Das Filmmaterial ist in den Mediatheken des ZDF und des NDR zu finden: Im Netz der Freibeuter (ZDF, sechsminütiger Ausschnitt bei youtube), Räuber der Meere (ZDF, Reportage, 30 Minuten), Kampf um den Fisch (NDR, Reportage, 30 Minuten).
Trawler aus der ganzen Welt fischen vor Westafrika
Es wimmelt von fremden Trawlern vor Westafrika. Sie kommen aus Japan, China, Korea, Russland und, vor allem, Europa. Hochgerüstete Fischfabriken und rostige alte Kähne. In unseren europäischen Gewässern seien 88 Prozent der Fischbestände überfischt, sagt die Meeresbiologin Iris Menn von Greenpeace. Wir haben mehr herausgeholt als nachwachsen kann. Deshalb verschiffen wir unser Problem - im wahrsten Sinne des Wortes - nach Westafrika.
Die EU subventioniert dieses Treiben mit immensen Summen. Allein der deutsche Trawler Helen Mary erhielt sechs Millionen Euro, um die Meere noch effektiver leerräumen zu können. Das Netz ist riesengroß, erzählt Menn, während das Greenpeace-Schlauchboot sich einem der Megatrawler nähert. Das ist 200 bis 300 Meter lang, kann eine Öffnung von 50 bis 90 Metern haben. Das kann einen ganzen Fischschwarm einfach so aufnehmen.
Das Nachsehen haben Millionen Menschen an der westafrikanischen Küste, die direkt oder indirekt von der Fischerei leben. Mit ihren kleinen Booten müssen die Fischer immer weiter aufs offene Meer hinausfahren, um Fisch zu finden. Und auch dort wird der Fang immer spärlicher. Den Profit machen vor allem private europäische Reedereien.
Maria Damanaki, EU-Kommissarin für Fischerei, ist das Problem bewusst. 30 bis 50 Prozent des Fischs auf unseren Tellern sind gestohlen, sagt sie. So ist das.