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Projektion an VW-Fassade
Daniel Müller / Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten ermahnen VW: Dieselmotoren müssen weg

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Der VW-Aufsichtsrat diskutiert zukünftige Investitionen – und Greenpeace-Aktivisten haben eine deutliche Botschaft für die Mitglieder: Schmutzige Dieselmotoren müssen verschwinden.

„Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“ – das alte Sprichwort trifft die aktuelle Lage von VW auf den Punkt. Jahrelang hat der Automobilriese auf Dieseltechnologie gesetzt. Doch im Zuge des Abgasskandals haben sich die Verbraucher zunehmend von Dieselmotoren abgewandt – und das zu Recht: Die Stickstoffdioxid-Verursacher sind eine ernstzunehmende Gefahr für Umwelt und Gesundheit, das zeigt ein Greenpeace-Messbericht. Um nicht zum Sanierungsfall zu werden, muss VW also umdenken.

Zentrale Weichen für die zukünftige Ausrichtung des Konzerns werden heute in der Aufsichtsratssitzung in Wolfsburg gestellt. Dort berät das Gremium über die Investitionen für die kommenden fünf Jahre. Als größter Automobilhersteller Europas gibt VW damit maßgeblich die Richtung vor, in die sich die Branche weiterentwickeln wird. Als Erinnerung an diese große Verantwortung haben Greenpeace-Aktivisten in der Nacht zum Freitag eine eindeutige Botschaft an die Fassade der VW-Zentrale projiziert.

Die Krise als Chance

Denn für sie ist der Fall klar: "Diesel - das Problem" strahlt es in 15 Meter breiten Leuchtbuchstaben vom Konzerngebäude. Für eine umwelt- und vor allem menschenfreundliche Mobilität müssen Dieselmotoren endgültig aus der Produktion und von den Straßen verschwinden. „VW muss die Chance nutzen und die künftigen Investitionen ökologisch verantwortlich gestalten“, so Daniel Moser, Greenpeace-Experte für Verkehr. „Nur mit einem vollständigen Abschied vom Diesel wird das gelingen.“

Doch damit nicht genug: Für eine nachhaltige Verkehrswende müssen vor allem die CO2-Emissionen gesenkt werden. Für VW und die gesamte Automobilindustrie bedeutet das den vollständigen Ausstieg aus dem Geschäft mit Verbrennungsmotoren – und den Umstieg auf kleine, leichte Elektroautos.  Bereits 2013 hatte VW öffentlich erklärt, er stehe bedingungslos hinter den EU-Klimazielen zur Senkung von CO2. Heute hat VW nach dem Vertrauensverlust durch den Abgasskandal die Chance, seine Glaubwürdigkeit diesbezüglich wiederherzustellen. 

Auslaufmodell Verbrennungsmotor

Neben einem entscheidenden Beitrag zu sauberen und gesunden Städten kann VW dabei auch finanziell nur gewinnen. Denn das von 72 Staaten ratifizierte Pariser Klimaschutz-Abkommen zeigt ganz konkret: Schmutzige Verbrennungsmotoren sind schlicht nicht mehr zukunftsfähig. Um die globale Erwärmung unter 1,5 Grad zu halten, muss der CO2-Ausstoß weltweit drastisch reduziert werden. Für die Automobilindustrie, die für einen großen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich ist, heißt das: weg von klimaschädlichen Verbrennungsmotoren und hin zu ökologischen Alternativen.

Das leuchtet auch dem Wolfsburger Autogiganten immer mehr ein. Im Sommer dieses Jahres hat VW-Vorstand Matthias Müller die neue Strategie des Konzerns vorgestellt. Ein entscheidender Teil davon: Mobilitätsdienstleistungen wie Taxidienste und Carsharing sowie die Steigerung des Anteils von Elektrofahrzeugen auf 25 Prozent bis 2025. Greenpeace beurteilt diese Pläne jedoch als unzureichend. „Um Antworten auf Luftverschmutzung und Klimaschutz zu finden, wird VW die Investitionen in kleine und leichte Elektrofahrzeuge künftig deutlich schneller steigern müssen“, so Moser. Konkret bedeutet das die vollständige Abkehr von Verbrennungsmotoren bis 2025.

Schritt für Schritt in eine saubere Zukunft

Natürlich gelingt eine solche Umstellung nicht von jetzt auf gleich. Umso wichtiger ist es, dass die ersten Schritte – allen voran der Dieselausstieg –  schnell getan werden. Dazu gehört die Einführung einer Blauen Plakette für besonders schadstoffarme Fahrzeuge sowie die Abschaffung von Diesel-Subventionen. Dadurch freigewordene Gelder können wiederum in nachhaltige Mobililtätskonzepte investiert werden. An dieser Stelle können Automobilhersteller einsteigen, beispielsweise durch die Weiterentwicklung von Elektromotoren für PKW oder Busflotten auf Basis erneuerbarer Energien sowie mit Angeboten für Car- und Ridesharing.

Jetzt ist die Zeit, Mobilität neu zu denken, angefangen mit einer deutlichen Absage an Diesel- und traditionelle Verbrennungsmotoren. „VW muss jetzt den Einstieg in den Ausstieg aus dem Verbrenner machen", so Moser. „Der Konzern kann es sich nach Diesel-Gate nicht leisten, weiter Zeit zu verlieren."

>>> Fordern Sie Verkehrsminister Alexander Dobrindt auf, sich für ein Ende der Diesel-Subventionen in Höhe von 7 Milliarden Euro pro Jahr einzusetzen - schreiben Sie hier eine Protestmail.      

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Factsheet Diesel: Das Problem

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