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Die Folgen für die Menschen, wie derzeit in Hitzacker, sind dramatisch: Ganze Stadtteile werden überflutet, das Wasser läuft in die Keller und Häuser. Es gibt kein Strom, keine Heizung, keinen Schlaf. Wasserwache rund um die Uhr, Pumpen aufstellen und immer wieder müssen die Sandsack-Sperren erhöht werden. Harte Arbeit für die betroffenen Menschen. Sie arbeiten bis zum Umfallen!
Der Klimawandel beschert uns im Winterhalbjahr verstärkte Niederschläge. Diese führen zu häufigeren und stärkeren Hochwassern im Elberaum. Der nasse Winter des Jahreswechsel 2005/2006 ist ein Vorbote auf langfristige Änderungen des Wettergeschehens. Nach den Szenarien der Klimaforscher werden in Deutschland die Niederschläge im Winter um bis zu 30 Prozent zunehmen.
Extreme Wasserstände der Elbe werden zunehmen. Das gilt nicht nur für Hochwasser. Trockenere und heißere Sommer werden auch dazu führen, dass der Fluss erheblich weniger Wasser führen wird, sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. Wir müssen den Klimawandel unbedingt bremsen. Bei Erzeugung und Verbrauch von Energie muss der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid erheblich verringert werden.
Mehr als dringend muss auch der Hochwasserschutz verbessert werden. Viele Landesregierungen haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Der Klimawandel kommt schneller, als die Behörden es erlauben, sagt Smid. Die zunehmende Hochwassergefahr ist nicht mit langwierigen Planungen und Methoden von gestern in den Griff zu bekommen. Wir müssen bereits heute Maßnahmen ergreifen, die die Folgen des Klimawandels mit berücksichtigen.
Deshalb fordert Greenpeace, den Flüssen durch Deichrückbau mehr Raum zu geben, Flutpolder auszuweisen und bei Planungen für Hochwasserschutz in die Finanzierung einen Klimazuschlag einzurechnen.
In den letzten Jahren kam es in Deutschland bereits zu zwei Jahrhundertfluten: das Oderhochwasser im Jahr 1997 und die Elbeflut im Jahr 2002 mit katastrophalen Schäden in Sachsen. Bayern ist seit 1999 drei Mal von Jahrhundertfluten heimgesucht worden, 2005 gab es das schlimmste Hochwasser seit dreihundert Jahren. Es ist Zeit, nicht nur Greenpeace fordert: Taten statt Warten!