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Roie Galitz, Wildtierfotograf und Botschafter von Greenpeace Israel, dokumentiert den Bråsvellbreen, eine der längsten Gletscherfronten in der Arktis. Die Eisfläche des Gletschers im Svalbard-Archipel erstreckt sich 45 km über die Landschaft und ist Teil der größeren Eiskappe Austfonna.
© Roie Galitz / Greenpeace

Gefährliches Meereisminimum – Wie die Klimakrise die Arktis verändert

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Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems. Hier, am nördlichsten Punkt unseres Planeten, breitet sich eine riesige Eisfläche wie ein weißer Teppich über das Polarmeer aus. Doch dieser scheinbar ewige Teppich schwindet – und zwar in alarmierendem Tempo.

Jedes Jahr im September, zum Ende des Arktischen Sommers, erreicht das Meereis in der Arktis sein Minimum, den Punkt, an dem die Ausdehnung des Eises am geringsten ist. Dieser Rückgang des Eises ist ein natürlicher Zyklus, der seit Jahrtausenden das Leben in der Arktis prägt. Doch in den vergangenen Jahrzehnten hat sich etwas Grundlegendes verändert: Die Ausdehnung des Meereises in jenem Zeitraum wird Jahr für Jahr kleiner. Was früher dichte, massive Eisfelder waren, sind heute dünne, fragile Schollen, die schmelzen.

  • Walruses on Ice Floe at Kvitøya in Svalbard

    Walrosse auf einer Eisscholle vor Spitzbergen/Arktis

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  • Ice in Arctic Ocean in Svalbard

    Zerbrochenes Meereis vor Spitzbergen/Arktis

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  • Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard

    Schmelzendes Gletschereis vor Spitzbergen/Arktis

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  • Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises

    Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise an der Meereiskante vor Spitzbergen/Arktis

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  • Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009

    Schmelzendes Meereis in der Arktis

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  • Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard

    Schmelzendes Gletschereis vor Spitzbergen/Arktis

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  • Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard

    Schmelzendes Gletschereis vor Spitzbergen/Arktis

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Dieser dramatische Wandel hat weitreichende Folgen. Das Meereis spielt eine entscheidende Rolle als "Klimaanlage" der Erde, indem es das Sonnenlicht reflektiert und die Erde kühl hält. Wenn das Eis schmilzt, wird mehr Sonnenlicht vom dunklen Ozean absorbiert, was die Erwärmung weiter beschleunigt – ein gefährlicher Teufelskreis und möglicher Klimakipppunkt.

Für die arktische Tierwelt ist dieser Wandel eine Frage von Leben und Tod. Eisbären, die auf das Meereis angewiesen sind, um Robben zu jagen, finden immer weniger Eis, auf dem sie sich bewegen können. Walrosse und andere Meeresbewohner, die in diesen eisigen Gewässern leben, verlieren ihren Lebensraum. Auch indigene Gemeinschaften, die seit Jahrhunderten in Einklang mit der arktischen Natur leben, sehen ihre traditionelle Lebensweise bedroht.

Wenn das Meereis schmilzt, gelangt mehr Sonnenlicht ins Wasser, was das Wachstum von pflanzlichem Plankton anregen kann. Paradoxerweise wird gleichzeitig das Wasser wärmer und kann sich dadurch stärker schichten, wodurch weniger Nährstoffe an die Oberfläche gelangen. Das wiederum könnte das Planktonwachstum behindern. Ergebnis: Planktonarten, die unter dem Eis leben, könnten verschwinden, während andere Arten, die wärmeres Wasser mögen, sich ausbreiten. Diese Veränderungen beeinflussen die Tiere, die Plankton fressen, und können auch den Kohlenstoffgehalt in den Ozeanen verändern.

Das schrumpfende Meereis der Arktis ist nicht nur ein Warnsignal, sondern auch ein Weckruf. Es zeigt uns deutlich, wie empfindlich unser Planet auf die Veränderungen reagiert, die wir ihm zufügen. Während wir die Entwicklungen in der Arktis beobachten, wird klar, dass dies nicht nur eine entfernte, kalte Region ist. Die Arktis ist das Herz des Klimasystems, und was dort geschieht, hat Auswirkungen auf die ganze Welt. Wenn wir die Arktis und ihr Meereis retten wollen, müssen wir jetzt handeln, bevor es zu spät ist.

Die menschengemachte Klimakrise ist nicht die einzige Bedrohung für die Arktis – Norwegen plant, als erstes europäisches Land bald mit dem Tiefseebergbau in dieser empfindlichen Region zu beginnen. Dies gefährdet nicht nur Wale, sondern auch unbekannte Arten, die das fragile Ökosystem der Arktis zusammenhalten. Noch haben wir die Chance, diesen zerstörerischen Schritt zu verhindern und einen der letzten unberührten Lebensräume der Erde zu bewahren.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

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Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zur Arktis

Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises

Einsatz für den Tiefseeschutz

Nachricht

Greenpeace war mit den Schiffen Witness und Arctic Sunrise im Nordatlantik unterwegs, um das von Norwegen für Tiefseebergbau vorgesehene Gebiet zu untersuchen und sich für seinen Schutz einzusetzen.

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Greenpeace projiziert Botschaften von Menschen aus aller Welt auf den Svea-Gletscher in Spitzbergen. Mit Videos fordern Prominente wie der schwedische Schauspieler Gustaf Skarsgård und die südafrikanische Schauspielerin Amanda du-Pont den norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf, die Pläne für den Tiefseebergbau in den arktischen Gewässern Norwegens zu stoppen.

Tiefseebergbau in der Arktis?

Überblick

Norwegen legt Tiefseepläne auf Eis – doch die Bedrohung ist noch nicht vorbei

mehr erfahren über Tiefseebergbau in der Arktis?
Belugawale beim Fressen an der Eiskante.

Arktis - Antarktis

Die Klimakrise und das Artensterben machen unseren Meeren schwer zu schaffen, vor allem auch in den Polarregionen. Es muss daher dringend etwas getan werden!

Hier geht es zum Hintergrundartikel über Arktis - Antarktis
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009

Eisschwund in Arktis und Antarktis

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Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2023: 4,3 Millionen Quadratkilometer.

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