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Greenpeace-Online: Wo warst du unterwegs?
Lutz: Ich bin fast den ganzen Samstag mit der Thermografie-Kamera rund um Hitzacker unterwegs gewesen. Gestartet bin ich in Gorleben und habe mich von dort an den Deichen langsam Richtung Hitzacker vorgearbeitet, d. h. ich habe an verschiedenen Stellen Aufnahmen von den Deichen mit der Wärmebild-Kamera gemacht.
Greenpeace-Online: Was ist dir dabei aufgefallen?
Lutz: Es macht den Anschein, dass die Deiche undicht werden und das Wasser schon an verschiedenen Stellen langsam durchsickert. Die ersten Schwachstellen sind mir hinter Landsatz aufgefallen.
Greenpeace-Online: Wie kann man die problematischen Stellen erkennen?
Lutz: Einfach ausgedrückt kann ich auf den Bildern, die ich mit der Thermografie-Kamera machen, die verschiedenen Wärmestufen der Umgebung festhalten. Das geht von Blau, Lila über Gelb bis hin zu Rot. Rot deutet dabei auf die wärmsten Bereiche hin, Blau auf kalte. Gelb könnte man als lauwarm bezeichnen.
Greenpeace-Online: Was heißt das jetzt auf die Deiche übertragen?
Lutz: Die Aufnahmen zeigen rote Bereiche weit unter der Wasserkante. Das macht deutlich, dass diese Stellen stärker erwärmt werden als die Umgebung, die Grasnarbe der Deiche an diesen Stellen also am Wärmsten sind. Das weist auf eine Ansammlung von Wasser hin, weil Wasser deutlich schneller erwärmt wird als Gras oder Erdreich.
Als ich mir das Ganze dann aus der Nähe angeschaut habe, stellte ich fest, das die Straße unter diesen roten Bereichen sehr feucht bzw. nass war. Trockene und nasse Streckenabschnitte an den Deichen wechselten sich ab. Die Bereiche, die auf den Bildern rot sind, hatten nasse Straßenabschnitte. Das deutet darauf hin, dass hier schon das Wasser durchsickert. Der Deich weicht an diesen Stellen also langsam auf.
Greenpeace-Online: Was hast du mit diesen Erkenntnissen gemacht?
Lutz: Christian Bussau, der Greenpeace-Fachmann hier vor Ort, und ich sind mit den Bildern zur Einsatzleitung gefahren und haben sie ihnen gezeigt. Anfangs waren sie sehr skeptisch, aber am Ende unserer Ausführungen war aber auch der größte Kritiker deutlich ruhiger geworden. Wir hoffen jetzt natürlich, dass die Einsatzleitung diese Erkenntnisse in ihren Planungen mit berücksichtigt.
Greenpeace-Online: Lutz, vielen Dank für das Gespräch.