Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Diskussion entzündete sich vor allem an unserer Behauptung, durch ein Tempolimit von 120 Kilometer pro Stunde auf allen Autobahnen, wäre eine Verringerung der CO2-Emissionen auf Autobahnen um neun Prozent möglich. Mehr als zwei bis drei Prozent sind nicht drin, verkündete die Sprecherin des Ministers, Alexandra Dittmann laut der Tageszeitung Die Welt.

Peinlich: Unsere Zahl stammt vom Umweltbundesamt (UBA), das bereits 1999 in einer - bislang völlig unstrittigen - Studie mit dem Titel Umweltauswirkungen von Geschwindigkeitsbeschränkungen davon sprach, dass ein Tempolimit von 120 Kilometer pro Stunde bei 80-prozentiger Befolgung im Bezugsjahr 1997 absolut 2,2 Millionen Tonnen oder 9 Prozent der CO2-Emissionen auf Autobahnen einspart.

Dieser Anteil wurde vom UBA in der Studie CO2-Minderung im Verkehr im September 2003 auf 2,7 Millionen Tonnen nach oben korrigiert. Umgerechnet in Spritverbrauch wäre das soviel wie alle in Deutschland betriebenen Busse in einem Jahr verbrauchen.

Offener Brief

In einem offenen Brief wendet sich Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck daher nun an den Verkehsminister. Es ist befremdlich und nicht akzeptabel, dass Sie, im Wissen darum, woher unsere Daten stammen, uns die Verwendung falscher Zahlen vorwerfen. Sie stellen damit allgemein akzeptierte wissenschaftliche Daten in Frage, schreibt Lohbeck und listet folgende weitere Fakten auf:

  • Auf Autobahnen werden 30 Prozent des gesamten Verkehrs in Deutschland abgewickelt.
  • 8.000 Kilometer Autobahn, etwa zwei Drittel des Gesamtnetzes, unterliegen keiner Geschwindigkeitsbeschränkung.
  • Seit 1997 haben sowohl Verkehrsaufkommen als auch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen stark zugenommen. Von daher dürfte die heute erreichbaren Emissionsminderungen sogar noch über den vom UBA für das Jahr 1997 errechneten liegen.
  • Die Zahl der auf Autobahnen Getöteten und Schwerverletzten würde dank eines Tempolimits um 25 bis 50 Prozent zurückgehen. Das hat die Bundesanstalt für Straßenwesen ermittelt, eine Behörde, die direkt dem Verkehrsminister untersteht.

Lohbeck bat den Minister um Richtigstellung seiner Aussagen.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Make Polluters Pay Waage
  • 25.11.2024

Die Klimakonferenz endet mit Finanzzusagen, die weit zurückbleiben hinter dem Nötigen. Beim Klimaschutz kommt sie gar nicht voran. Hoffnung spendet allein das nächste Gastgeberland Brasilien.

mehr erfahren
COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren
Vor dem Bundesverfassungsgericht präsentieren mehrere Kläger:innen Klimaschutz-Banner und die Zahl der Zukunftskläger:innen: 54.000
  • 16.09.2024

Über 54.000 Menschen haben sich der Verfassungsbeschwerde von Greenpeace und Germanwatch für mehr Klimaschutz angeschlossen. So geht's weiter.

mehr erfahren