Start der katholischen Klima-Pilgertour in Rom
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Mit einer General-Audienz bei Papst Franziskus auf dem Petersplatz begannen Anfang dieser Woche rund 30 katholische Klimapilger in Rom ihre Reise. Die Wanderer, die unter anderem von den Philippinen, aus den USA, England und Frankreich stammen, werden in den kommenden zwei Monaten mehr als 1200 Kilometer zurücklegen. Über Florenz und Turin wandern sie nach Österreich und Deutschland und von dort aus weiter nach Frankreich. Ihr Ziel: Die 21. Weltklimakonferenz in Paris – und die Forderung nach dem Abschluss eines verbindlichen und vor allem gerechten Klimaschutzabkommens.
Klimagerechtigkeit für die Ärmsten
Organisiert wird die Wanderung von mehreren italienischen Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen unter Leitung des ehemaligen UN-Klima-Diplomaten Yep Sano. Nach Ende der Tour und dem Klimagipfel in Paris wird Sano im Januar 2016 seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Südost-Asien-Büros von Greenpeace beginnen.
Während der Pilgerreise finden bei mehreren Zwischenstopps Veranstaltungen zum Thema Klimaschutz und Erhalt der Natur statt. Die Wanderung ist eine Reaktion auf die öffentlichen Stellungnahmen von Papst Franziskus zum Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Sie soll Aufmerksamkeit auf die sozialen und ökologischen Folgen der Erderwärmung lenken.
Anfang Dezember, pünktlich zum UN-Klima-Gipfel, werden die Pilger dann mit einer Messe in der Kathedrale von Notre Dame in Paris empfangen, an der auch der französische Präsident François Hollande teilnimmt. Dort treffen sie andere Wanderer aus aller Welt, die sich ebenfalls für Klimagerechtigkeit auf den Weg gemacht haben, darunter auch eine deutsche Gruppe, die Anfang September in Flensburg startete.
Ähnlich wie diese ökumenische Pilgertour, die am vergangenen Samstag Hamburg erreichte, legt die katholische Wanderung einen besonderen Schwerpunkt auf Klimagerechtigkeit. „Die Menschen, die der Klimawandel am härtesten trifft, leben in Entwicklungsländern und kämpfen ohnehin schon gegen Armut und Hunger“, erklärt Sano. Für ihn steht fest, dass die Situation dieser Menschen nicht mehr länger als Kollateralschaden betrachtet werden darf, den das Wirtschaftswachstum verursacht. „Deshalb müssen wir diese Reise für sie, für die Zukunft unsere Erde und für die gesamte Menschheit machen“, betont er. „Jeder Schritt zählt.“