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Laut der britischen BBC vermuten der Meeresforscher Dr. Martin Edwards und die Vogelexpertin Dr. Sarah Wanless, dass die zunehmende Erwärmung der Nordsee durch den Klimawandel zu einem Wandel beim Plankton führt. Dies sei die Ursache für die weiteren Veränderungen.
Die Nordsee war in den Achtzigerjahren ein kalt temperiertes Ökosystem, aber seit den Neunzigerjahren hat sie sich zu einem warm temperierten Ökosystem gewandelt, erklärte Edwards. Alle Kaltwasserarten des Planktons seien deshalb nach Norden gewandert.
Speziell der Rückgang einer bestimmten Phytoplankton-Art ist der Schlüssel für die Veränderungen in der Nahrungskette. Diese mikroskopisch kleine Pflanze ist Nahrungsmittel vieler winziger Tiere, die nun sterben. Damit wird wiederum den Fischlarven die Nahrung entzogen, deren Bestände deshalb auch zurückgehen. So zieht sich der Wandel durch die gesamte Nahrungskette.
Kabeljaubestände sinken rapide ab. Schneller, als es durch Überfischung passieren könnte. Sandaale werden ebenfalls immer weniger. Die Dreizehenmöwe kommt immer seltener vor, und Alke pflanzen sich seltener fort. Viele ausgewachsene Vögel sterben, andere verstoßen ihre Küken. Anfang des Sommers wurden hunderte Eissturmvogelleichen an die britische Küste von Norfolk gespült. Sie waren verhungert. Die Forscher fürchten, dass diese Beobachtungen nur die Spitze des Eisbergs sein könnten.
Die Weltmeere bedecken rund 70 Prozent der Erdoberfläche. 50 Prozent der weltweiten Photosynthese werden von dem dort lebenden Plankton betrieben. Erstaunlicherweise wurden in der Vergangenheit die Rolle des Planktons und seine Abhängigkeit vom Klima noch nie extensiv untersucht.