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Die Allianz sieht Klimawandel und globale Gerechtigkeit als die großen Herausforderungen für das 21. Jahrhundert. Der Klimawandel treffe Mensch und Natur weltweit in einem Ausmaß, das historisch ohne Beispiel sei. Die Lebensgrundlagen und das Wohlergehen von Millionen Menschen, besonders in den Entwicklungsländern, seien extrem gefährdet.
Aus der heutigen Situation ergeben sich nach Meinung des Bündnisses zwei grundsätzliche Verpflichtungen: Deutschland muss erstens durch konsequenten Klimaschutz das eigene Haus in Ordnung bringen. Und es muss zweitens Verantwortung in der Welt übernehmen.
Das eigene Haus in Ordnung bringen, das bedeutet: Verringerung der CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990. Grundlage dafür sei der entschlossene Ausbau erneuerbarer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung, anstatt neue Kohlekraftwerke zu bauen. Die CO2-Zertifikate beim Emissionshandel sollten umgehend versteigert werden - nicht erst nach 2012, wie derzeit von der Bundesregierung vorgesehen.
Im Verkehrsbereich müssen strenge Verbrauchslimits für Pkw und ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen gelten. Die Trägerorganisationen der Klima-Allianz fordern die Abschaltung der Atomkraftwerke und ein Fördergesetz für Erneuerbare Energien im Bereich der Gebäudeheizung.
Roland Hipp, Kampagnengeschäftsführer von Greenpeace: Die Zeit wird knapp - Politik und Wirtschaft müssen endlich die Energiewende einleiten. Bloße Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz reichen nicht aus. Anstatt Grundsteine für Braunkohlekraftwerke zu legen, muss Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland die Basis für eine zeitgemäße Energieversorgung ohne Atomkraft und Kohle schaffen.
Als große Industrienation gehört Deutschland zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Beim Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen liegen wir um das 2,5-Fache über dem weltweiten Durchschnitt. Daraus erwächst eine globale Verantwortung.
Die Bundesregierung muss zusätzliche Finanzmittel zur Armutsbekämpfung und für Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern aufbringen. Der Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttosozialeinkommen muss bis 2015 auf 0,7 Prozent erhöht werden. Es gehe nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit (Konrad von Bonin, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes).
Zur Klima-Allianz gehören unter anderem Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche, Entwicklungsorganisationen wie der Evangelische Entwicklungsdienst, Brot für die Welt, die Diakonie Katastrophenhilfe und Misereor, Umweltverbände wie der BUND, DUH, Greenpeace, NABU und der WWF sowie weitere Organisationen wie der Deutsche Alpenverein und attac.