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Ein See, dahinter mit Eis und Schnee überzogene Berge. Am See sitzt, mit dem Rücken zum Betrachter, der Forscher Claude Lorius
Eskward Wild Touch / Luc Jacquet / Weltkino Filmverleih

„Zwischen Himmel und Eis“: Kino-Doku über den Klimawandel-Forscher Claude Lorius

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Ein Eisblock sagt mehr als 1000 Worte. Jedenfalls dann, wenn er aus über 3000 Metern Tiefe der antarktischen Gletscher stammt. Denn im Eis stecken kleine Bläschen: rund 800.000 Jahre alte Luft.

Dass man aus deren CO2-Gehalt das historische Klima unseres Planeten rekonstruieren kann, entdeckte der französische Gletscherforscher Claude Lorius. Er untersuchte die polaren Eisschichten und deren Lufteinschlüsse Bläschen für Bläschen – und fand Mitte der 80er Jahre als erster Wissenschaftler heraus: Allein die Menschen sind’s, die den aktuellen Klimawandel verursachen. Von seinen Forschungsreisen in die Antarktis und seinen richtungsweisenden Erkenntnissen erzählt die beeindruckende Kino-Dokumentation „Zwischen Himmel und Eis“.

1956 unternahm Lorius die erste seiner insgesamt 22 Polarexpeditionen: in eine der unwirtlichsten Regionen dieser Erde – damals bloß ein buchstäblich weißer Fleck auf der Landkarte. Was er schließlich Jahrzehnte später dort entdeckte, war der Beweis: „Seit 100 Jahren sind die von Menschen verursachten CO2-Emissionen die Ursache einer beispiellosen Klimaerwärmung auf der Erde.“ Eine Erkenntnis, die ab 30. November dieses Jahres wieder Abgeordnete aus aller Welt zum jährlichen UN-Weltklimagipfel zusammenbringt: Bei der COP21 in Paris, bei der auch Greenpeace als Beobachter dabei ist, beraten sie darüber, wie die Erderwärmung unter der kritischen Marke von zwei Grad Celsius zu drosseln ist. Der Glaziologe Lorius war der Wegbereiter für ihre Arbeit.

Pionierarbeit in der Klimaforschung

Mit umfangreichen historischen Aufnahmen von Arbeit und Alltag in eisigen Regionen, die für Menschen nicht geschaffen sind, erzählt Regisseur Luc Jacquet (Oscar für „Die Reise der Pinguine“) von Lorius‘ 60 Jahre währenden Forschungen zwischen vielfach preisgekrönten Erfolgen und dem zermürbenden Ringen um wissenschaftliche Erkenntnisse: Einblicke in die Pionierarbeit der Klimaforschung – und in Lorius‘ Herz. Die Aufnahmen verwebt Jacquet mit erhabenen Bildern wilder antarktischer Landschaften, die der nun 82-jährige Lorius noch einmal durchstreift: Klimawandel in Poesie.  

„Heute bin ich ein alter Mann, der traurig feststellt, dass die Geschichte mir rechtgegeben hat“, sagt er. Und meint die Folgen von Treibhausgas-Emissionen, der Ausbeutung unterseeischer Ölfelder, dem Roden CO2 speichender Regenwälder. „Es ist lebensgefährlich; der Mensch ist dabei, die Spielregeln zu ändern“, warnt Lorius. Schmelzende Polkappen, immer heftiger tobende Wirbelstürme, Inseln, die im Meer zu versinken drohen, dokumentieren seine Mahnung.

So ist „Zwischen Himmel und Eis“ erhellendes wissenschaftliches Lehrstück, pralles historisches Abenteuer  – und die faszinierende Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes, der den Menschen den Grundstein legte für ihren Kampf gegen das wohl größte Problem unseres Planeten.

„Zwischen Himmel und Eis“ läuft ab 26. November in den Kinos.

  • Die Antarktis aus der Vogelperspektive: Mit Eis und Schnee bedeckte Berge, dazwischen kristallklare Seen

    "Die Signaturen des Menschen"

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  • Claude Lorius als junger Mann in der Antarktis. In dicker Kleidung hockt er auf einer endlosen Schneefläche und nimmt eine Probe aus dem Schnee. Neben ihm liegen eine Schaufel, ein Notizbuch und eine Waage.

    "Leben im Dienste der Wissenschaft"

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  • Der 82-jährige Claude Lorius steht in einem Gletscher. In der Hand hält er ein Messer und eine Glasscheibe, auf der er Eis untersucht.

    "In die Geschichte hinabtauchen"

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  • Die Schwanzflosse eines Wals unter Wasser; um ihn herum treiben Eisschollen im Meer.

    "Kein Ort, an dem man vor dem Einfluss des Menschen sicher ist"

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