Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Experten gehen davon aus, dass die Menschheit eine globale Erwärmung um bis zu zwei Grad verkraften kann. Was darüber hinausgeht, gilt als nicht mehr beherrschbar. In Paris diskutieren seit Montag rund 500 Klimaexperten im Auftrag der Vereinten Nationen über die Folgen des Klimawandels. Ihr Abschlussbericht wird am 2. Februar veröffentlicht.

Der neue UN-Klimabericht wird zeigen, dass der Klimawandel schlimmer ausfällt als befürchtet. Und er kommt heftiger und schneller als erwartet, ist sich Greenpeace-Klimaexpertin Gabriela von Goerne sicher. Wenn wir nicht endlich handeln und etwa in Europa bis 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen um 30 Prozent senken, wird das katastrophale Auswirkungen für nachkommende Generationen haben.

Deutschland als führende Industrienation hat dabei eine Schlüsselfunktion. Die deutsche Regierung hat mit der EU-Ratspräsidentschaft und dem G8-Vorsitz große Verantwortung für mehr Klimaschutz übernommen. Doch im Moment sieht es nicht so aus, als nehme sie diese Verantwortung sehr ernst. Deutsche Politiker machen stattdessen als Blockierer von sich reden.

{image_r}Berlin hat aus Brüssel im November 2006 strikte Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgase erhalten. Anstatt diese Vorgaben umzusetzen, überlegt die Bundesregierung unter Federführung von Wirtschaftsminister Michael Glos, gegen die Brüsseler Vorgaben Klage zu erheben. Eine solche Klage könnte dazu führen, dass der gesamte europäische Handel mit Verschmutzungsrechten zusammenbricht.

Günter Verheugen, Vizepräsident der europäischen Kommission, ist vor der deutschen Autoindustrie eingeknickt. Er wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, dass verbindliche Grenzen für den Kohlendioxidausstoß von Kraftfahrzeugen festgelegt werden. Der Autoverkehr trägt allein in Deutschland mehr als 20 Prozent zur Klimazerstörung bei.

Man kann den Eindruck bekommen, deutschen Politikern sind die Interessen der Großkonzerne wie RWE und Audi wichtiger als das Bedürfnis ihrer Bürger nach der Sicherung ihrer Lebensgrundlagen, sagt von Goerne. Es ist bewiesen, dass der Ausstoß der weltweiten Treibhausgase bis zur Mitte dieses Jahrhunderts halbiert werden muss. Greenpeace hat vergangene Woche einen Masterplan zur weltweiten Energieerzeugung vorgelegt. Der Report Energie (R)evolution zeigt, wie solch eine Halbierung erreicht werden kann, ohne wirtschaftliches Wachstum zu gefährden.

Die Erkenntnisse des UN-Klimasachstandsberichts dürfen nicht in den Regalen verstauben. Sie müssen die Verantwortlichen der Welt wachrütteln. Wir haben gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum zusammen gehen, aber die Zeit zum Handeln wird knapp, so Gabriela von Goerne.

  • Fieberthermometer am Eiffelturm

    Fieberthermometer am Eiffelturm

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Energy [R]evolution (engl., 2007)

Energy [R]evolution (engl., 2007)

Anzahl Seiten: 96

Dateigröße: 4.2 MB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Make Polluters Pay Waage
  • 25.11.2024

Die Klimakonferenz endet mit Finanzzusagen, die weit zurückbleiben hinter dem Nötigen. Beim Klimaschutz kommt sie gar nicht voran. Hoffnung spendet allein das nächste Gastgeberland Brasilien.

mehr erfahren
COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren
Vor dem Bundesverfassungsgericht präsentieren mehrere Kläger:innen Klimaschutz-Banner und die Zahl der Zukunftskläger:innen: 54.000
  • 16.09.2024

Über 54.000 Menschen haben sich der Verfassungsbeschwerde von Greenpeace und Germanwatch für mehr Klimaschutz angeschlossen. So geht's weiter.

mehr erfahren