Jetzt spenden
Eislandschaft Antarktis, 1997
Steve Morgan / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der 50 Kilometer lange Eissteg liegt zwischen den Inseln Charcot und Latady. Bislang stabilisierte er dort noch das Wilkins-Schelfeis. Teile der 13.000 Quadratkilometer großen Eisfläche waren schon Anfang und Mitte 2008 weggebrochen.

Wissenschaftler vermuten, dass der Klimawandel mitverantwortlich für diese Entwicklung ist. Die Antarktische Halbinsel hat sich in den vergangenen 50 Jahren um 2,5 Grad Celsius erwärmt - weitaus stärker als im globalen Durchschnitt. Dazu passt, dass das Wilkins-Schelf bis Anfang der Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts stabil war. Erst 1992 beobachteten Forscher erste Veränderungen.

Greenpeace-Sprecher Dr. Christian Bussau sieht im Auseinanderbrechen des Wilkins-Schelfeises einen Warnschuss für die Politiker, die jetzt in Bonn über Klimaschutz diskutieren. Klimaschutz muss weltweit höchste Priorität haben. Sonst schlittern wir ungebremst in die Klimakatastrophe. Ab dem Jahr 2015 bis 2050 muss der weltweite CO2-Ausstoß kontinuierlich bis auf nahe Null gesenkt werden.

Das Institut für Geophysik der Universität Münster sowie das Zentrum für Fernerkundung der Landoberfläche der Universität Bonn werten seit 2006 Satellitenaufnahmen der Europäischen Raumfahrtagentur ESA aus. Die Verformungen der schmalen Eisbrücke sind unverkennbar, die Risse werden deutlich größer, erläutert Dr. Angelika Humbert, Institut für Geophysik der Universität Münster. Dies ist der Beginn des Auseinanderbrechens des Steges. Im vergangenen Jahr hat das Wilkins-Schelfeis bereits rund 200 Millionen Tonnen Eis verloren.

Das Wilkins-Schelfeis steht exemplarisch für die Gefährdung der Schelfeisgebiete in der Antarktis. In den vergangenen 20 Jahren sind sieben dieser großen schwimmenden Eisflächen zerfallen. Der Meeresspiegel steigt durch das Auseinanderbrechen des Schelfeises zwar nicht direkt an. Das Schelfeis hat jedoch die wichtige Funktion, das Eis der Festlandgletscher zurückzustauen. Zerbricht es, erhöht sich das Tempo der Gletscher, die ständig in Richtung Meer fließen. Es rutscht mehr Inlandeis vom Festland ins Meer. Dies verstärkt den Meeresspiegelanstieg.

  • ESA-Satellitenaufnahme vom 2. April 2009

    Wilkins-Schelfeis

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Bundespressekonferenz: Fotograf:innen halten Kameras auf einige Sprechende
  • 15.07.2024

An der neuen Verfassungsbeschwerde können sich alle in Deutschland lebenden Menschen beteiligen. Schon 2021 war eine ähnliche Klage erfolgreich.

mehr erfahren
Kinder schwimmen/waten durch die Fluten: Überschwemmungen in Palangka Raya, Zentral-Kalimantan
  • 01.07.2024

Die Folgen der Klimakrise werden verheerend, bestätigt der neue IPCC-Bericht. Gletscher schmelzen, Pole tauen ab und der Meeresspiegel steigt. Trinkwasser wird knapp und Wüsten breiten sich aus.

mehr erfahren
Flut in Reichertshofen 2.6.24
  • 25.06.2024

Die Überflutungen sind eine Folge der Klimakrise - und der Versäumnisse von Markus Söder (CSU) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in den vergangenen sechs Jahren. Greenpeace-Aktive protestieren.

mehr erfahren
Kajaks, Kanus und Schwimmer:innen im Wasser, auf einem schwimmenden Banner steht: Klimakrise ist Fluchtgrund!
  • 20.06.2024

Klimawandel und Umweltzerstörung sind schon heute oft ein Auslöser für Flucht und Abwanderung. Das Problem klein reden hilft nicht. Es ist Zeit, zu handeln!

mehr erfahren
Hochwasser in Prag: Die Moldau hat die Altstadt von Prag unter Wasser gesetzt, im August 2002
  • 06.06.2024

Wann ist ein Jahrhunderthochwasser ein Jahrhunderthochwasser und wieso treten sie jetzt plötzlich so häufig auf? Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren
Flut in Günzburg 2.6.24
  • 02.06.2024

Überschwemmungen, Starkregen, Stürme ebenso wie Dürren werden immer häufiger und heftiger. Im Juni 2024 versanken Teile Deutschlands in Fluten. Die Klimakrise hat uns längst im Griff.

mehr erfahren