Jetzt spenden
2006: Der philippinische Vulkan Mayon bricht aus. Rauch und Asche gehen über der Stadt Legazpi nieder.
Gavin Newman / Greenpeace

Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?

Der natürliche Treibhauseffekt wird zu rund zwei Dritteln vom Wasserdampf in der Atmosphäre verursacht. In geringerem Maße tragen die als Klimagase bekannten Gase auch Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid (Lachgas; N2O), Ozon (O3) und Methan (CH4) dazu bei. Der schädliche Treibhauseffekt entsteht durch ein Übermaß dieser Klimagase sowie durch den industriell hergestellten Fluorkohlenwasserstoffen (FKW).

Die Klimawirksamkeit, besser gesagt die Klimaschädlichkeit der Treibhausgase wird in CO2-Äquivalenten (CO2eq) gemessen. Äquivalent beschreibt die Klimawirksamkeit aller Treibhausgase zusammen. Dabei dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid als Richtgröße, die anderen Treibhausgase werden entsprechend ihrer spezifischen Wirksamkeit in Teilchen pro Million Teilchen (part per million, ppm) CO2 in Bezug gesetzt. Der Vorteil liegt auf der Hand, die Treibhausgase lassen sich dadurch gut vergleichen. Ein Beispiel: Methan ist 21-mal klimawirksamer als Kohlendioxid. Demnach sind 10 ppm Methan umgerechnet 210 ppm CO2eq.

Klimawirksamkeit von ausgewählten Treibhausgasen TreibhausgasKlimawirksamkeitVerweildauer in der AtmosphäreKohlendioxid (CO2)1variabelMethan (CH4)219 - 15 JahreLachgas(N2O)310120 JahreFluor-Kohlenwasserstoffe (FKW)140 - 11.7001,5 - 264 Jahre

Spur im Sand

Jeder Deutsche verursacht einen fünfmal größeren CO2-Ausstoß als die Erde verkraftet. Dabei ist CO2-Sparen ganz einfach.

mehr erfahren

Natürliche Treibhausgas-Quellen

Kohlendioxid ist ein ungiftiges, nicht brennbares Gas und ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre. In der Natur kommt es durch die Verbindung von Sauerstoff und Kohlenstoff zustande. Kohlendioxid entsteht bei allen natürlichen Lebensprozessen, zum Beispiel wenn Menschen und Tiere atmen. Wälder speichern Kohlendioxid. Denn durch die Photosynthese, eine Stoffwechselreaktion von Pflanzen, entstehen bei Lichteinfall aus Kohlendioxid und Wasser Sauerstoff und Glukose. Waldbrände setzen das von den Wäldern gebundene Kohlendioxid frei. Auch bei Vulkanausbrüchen wird Kohlendioxid freigesetzt.

Das hoch klimawirksame Methan entsteht bei der Zersetzung organischer Stoffe unter Sauerstoffabschluss und wird zum Beispiel von Rindern während des Verdauung freigesetzt oder bei den Zerfallsprozessen in Sümpfen. Es entweicht auch beim Abbau von Steinkohle. Traurige Berühmtheit erlangt dieses Methan bei Grubenunfällen.

Lachgas entsteht durch bakterielle Prozesse in Böden und Ozeanen; Ozon bildet sich in den oberen Schichten der Atmosphäre durch die Spaltung von Sauerstoffmolekülen durch UV-Licht.

Treibhausgas-Ausstoß, menschengemacht

Kohlendioxid ist für mehr als die Hälfte des vom Menschen verursachten Treibhauseffekts verantwortlich. Bis heute gelangten durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas in Kraftwerken, Heizungen, Autos und Flugzeugen über 1100 Milliarden Tonnen CO2 zusätzlich in die Atmosphäre, weitere Milliarden Tonnen werden durch Brandrodungen in Gebieten freigesetzt, die dann für Rinderzucht, Sojaanbau oder Grundstücksspekulationen genutzt werden. Ozeane und Wälder nehmen einen Teil des zusätzlichen Kohlendioxids auf, sie sind sogenannte Senken. Der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre ist von Beginn der Industrialisierung bis Mitte 2021 von 280 ppm auf über 416 ppm gestiegen (Teilchen pro eine Million Teilchen, englisch parts per million = ppm).

Der Mensch emittiert Methan beim Reisanbau, auf Mülldeponien, beim Kohlebergbau und bei der Fleischwirtschaft. Zudem ist Methan ein Nebenprodukt der Öl- und Gasförderung. Der Methananteil in der Atmosphäre ist von Beginn der Industrialisierung bis 2020 von 715 ppb (Teilchen pro eine Milliarde Teilchen, englisch: parts per billion, 715 ppb = 0,715 ppm) auf mehr als 1870 ppb gestiegen.

Die intensive Landwirtschaft mit verstärktem Kunstdüngereinsatz hat zu einem immensen Anstieg der Lachgas-Emissionen geführt. Seit Beginn der Industrialisierung bis 2020 stieg der Lachgasanteil in der Atmosphäre von 270 ppb auf mehr als 330 ppb. Verkehr und Industrie verschmutzen in Ballungsräumen die Luft. Es entsteht klimaschädliches, bodennahes Ozon aus Stickstoffverbindungen und Kohlenwasserstoffen.

Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) werden in Kühlmitteln oder als Treibsubstanz in Spraydosen verwendet. FCKW haben eine Treibhausgaswirkung, und sie zerstören zudem die Ozonschicht. Nach dem Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht wurde die Produktion von FCKW stark reduziert, im Kyoto-Protokoll sind sie allerdings nicht aufgeführt. Dafür wurden perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), teilhalogenisierte Kohlenwasserstoffe (HKFW) und Schwefelhexafluorid (SF6) aufgenommen, die verstärkt als Ersatzstoffe für die FCKW eingesetzt werden. In der EU ist die Herstellung und Vermarktung von FCKW seit 1995 verboten.

Stand April 2021

  • RWE-Braunkohlekraftwerk Niederaußem, Baujahr 1963, Januar 2010

    Ein Fluch: Die Erderwärmung, menschgemacht

    Überspringe die Bildergalerie
  • Autoverkehr in Frankfurt, 2011

    Klimakiller Verkehr

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Auf die Reichstagswiese hat man ein 35 Meter langes Symbol eines Thermometers gelegt. Dessen Quecksilbersaeule wird durch einen Feuerring illuminiert. Auf einem Banner steht „Klimaschutz: In Paris versprochen. In Berlin gebrochen“.
  • 17.12.2024

Im Weißen Haus zieht ein Fan der Fossilen ein, in Deutschland wird Kritik an Klima- und Naturschutz zum Wahlkampfschlager. Wohin steuert der Umweltschutz? Im Gespräch mit zwei Greenpeace-Expertinnen.

mehr erfahren
Make Polluters Pay Waage
  • 25.11.2024

Die Klimakonferenz endet mit Finanzzusagen, die weit zurückbleiben hinter dem Nötigen. Beim Klimaschutz kommt sie gar nicht voran. Hoffnung spendet allein das nächste Gastgeberland Brasilien.

mehr erfahren
COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Roie Galitz, Wildtierfotograf und Botschafter von Greenpeace Israel, dokumentiert den Bråsvellbreen, eine der längsten Gletscherfronten in der Arktis. Die Eisfläche des Gletschers im Svalbard-Archipel erstreckt sich 45 km über die Landschaft und ist Teil der größeren Eiskappe Austfonna.
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren