Jetzt spenden
Windräder vor Sonnenuntergang
Bernd Lauter / Greenpeace

Was ist der Treibhauseffekt?

Licht ist physikalisch betrachtet elektromagnetische Strahlung mit sehr kurzer Wellenlänge. An der Grenze zwischen Luft und Wasser oder Luft und Glas bricht sie sich, d.h. sie ändert ihre Ausbreitungsrichtung. Ein Teil des Lichts ist sichtbar, aber das UV-Licht und das längerwellige wärmestrahlende Infrarotlicht an den Rändern des Spektrums sind unsichtbar. Wenn Licht auf undurchsichtige Körper trifft, wird es absorbiert oder reflektiert. Die kurzwellige sichtbare Strahlung des Lichts wird beim Auftreffen auf undurchsichtige Materie in längerwellige Wärmestrahlung verwandelt.

Licht: von der Sonne zur Erdoberfläche

Auf seinem Weg von der Sonne zur Erde durchdringt das kurzwellige Sonnenlicht die Erdatmosphäre. In Lichtgeschwindigkeit bahnt es sich seinen Weg durch die verschiedenen Schichten der Atmosphäre: erst durch die Exosphäre, den Übergang zwischen Atmosphäre und Weltraum in einer Höhe zwischen 1000 und 400 Kilometern, dann durch Thermo-, Iono- und Mesosphäre, durch die wenig bewegte Stratosphäre, in deren Mitte sich zwischen 30 und 20 Kilometer Höhe die Ozonschicht befindet, und schließlich durch die erdnächste Atmosphärenschicht, die Troposphäre. Hier spielt sich bis zu einer Höhe von 16 Kilometern alles Wettergeschehen ab.

Die kurzwellige Strahlung des ankommenden Sonnenlichts wird teilweise von Atmosphäre und Erdoberfläche reflektiert, der Rest durchläuft die Atmosphäre, erwärmt die Erdoberfläche und wird als infrarote Wärmestrahlung zurückgestrahlt. Ein Teil der zurückgestrahlten Wärme durchläuft die Atmosphäre und verliert sich im Weltall, der andere Teil kann die Schicht aus Wasserdampf, Kohlendioxid und Spuren anderer Gase in der Atmosphäre nicht durchdringen und wird in der Atmosphäre zurückgehalten.

Kein Leben ohne natürlichen Treibhauseffekt

Die Atmosphäre besteht größtenteils aus Stickstoff, Sauerstoff und Argon. Diese Gase sind ziemlich durchlässig sowohl für sichtbares Licht wie für die Wärme, die die Erde in den Weltraum zurückstrahlt. Allerdings sind in der Atmosphäre auch Wasserdampf, Kohlendioxid und Spuren anderer Gase vorhanden. Sie sind zwar durchlässig für sichtbares Licht, jedoch weit weniger für Infrarotlicht. Diese Gase wirken wie ein Schutzschild für die Erde. Man nennt sie Treibhausgase. Je höher ihre Konzentration, desto höher die Temperatur auf der Erde.

Ohne die schützende Atmosphäre wäre auf der Erde kein Leben möglich. Sie speichert einen Teil der auftreffenden Strahlung als Wärmeenergie und verhindert so bitterkalte Temperaturen. Wissenschaftler haben errechnet, dass ohne den natürlichen Treibhauseffekt auf der Erde eine durchschnittliche Temperatur von minus 18 Grad Celsius herrschen würde. Die Treibhausgase sind dafür verantwortlich, dass die durchschnittliche Oberflächentemperatur plus 15 Grad Celsius beträgt. Somit beträgt der natürliche Treibhauseffekt plus 33 Grad Celsius. Leben, so wie wir es kennen, gäbe es ohne ihn nicht.

Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

mehr erfahren

Ein Glashaus in der Sonne wird zum Treibhaus

Normales Fensterglas ist durchlässig für alle Arten von Licht, allerdings weitaus mehr für das Licht, das wir sehen können als für UV- oder Infrarotlicht. Stellen Sie sich ein Glashaus vor, das in der prallen Sonne steht. Die Objekte im Glashaus nehmen die Strahlung des Sonnenlichts auf und erwärmen sich. Einen Teil der Wärme geben sie als Infrarotstrahlung wieder ab. Nach einiger Zeit geben sie genauso viel Infrarotstrahlung ab wie sie an Sonnenlicht aufnehmen, so dass ihre Temperatur nicht mehr steigt. Die abgegebene Wärmestrahlung wird nun größtenteils vom Glas reflektiert und erwärmt den Raum. Die Temperatur im Glashaus steigt so lange an, bis sich die Wärme, die von außen eindringt, mit der durch das Glas wieder abgegebenen Wärme im Gleichgewicht befindet.

Auch Objekte außerhalb des Glashauses erwärmen sich in der Sonne, aber sie können ihre Infrarotstrahlung ungehindert nach außen abgeben. Ihre neue Temperatur im Sonnenschein pendelt sich dadurch auf einem niedrigeren Niveau ein als die der Objekte im Glashaus. Ein Tomatenstrauch im Gewächshaus kann weniger Wärme abgeben als der Tomatenstrauch auf dem Feld. Diesen Effekt machen sich die Bauern mit der Produktion von Obst und Gemüse in Gewächshäusern schon lange zunutze. Ohne Glasdach, das die Sonnenwärme einschließt, würden die Tomatenpflanzen bei Kälteeinbrüchen im Frühling erfrieren.

Der Mensch: Bedrohung fürs Klimasystem

Der Treibhauseffekt ist also nichts Neues, er ist ein uraltes Phänomen, das die Entstehung von Leben auf unserem Planeten ermöglicht hat. Doch seit rund 250 Jahren kommt ein neues Phänomen hinzu: Durch den Einfluss des Menschen wird der natürliche Treibhauseffekt erheblich verstärkt. Der sogenannte "anthropogene Treibhauseffekt" überlagert die natürlichen Einflüsse und bringt unser Klimasystem in Gefahr. Die derzeitige Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre ist höher als in den vergangenen 650.000 Jahren. Diese Entwicklung müssen wir aufhalten - damit das fragile Klimasystem unserer Erde auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.

  • Gewächshaus, in dem ein Gärtner Pflanzen versort

    Sonne als Heizung

    Überspringe die Bildergalerie
  • Grafik Treibhauseffekt

    Treibhauseffekt

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Auf die Reichstagswiese hat man ein 35 Meter langes Symbol eines Thermometers gelegt. Dessen Quecksilbersaeule wird durch einen Feuerring illuminiert. Auf einem Banner steht „Klimaschutz: In Paris versprochen. In Berlin gebrochen“.
  • 17.12.2024

Im Weißen Haus zieht ein Fan der Fossilen ein, in Deutschland wird Kritik an Klima- und Naturschutz zum Wahlkampfschlager. Wohin steuert der Umweltschutz? Im Gespräch mit zwei Greenpeace-Expertinnen.

mehr erfahren
Make Polluters Pay Waage
  • 25.11.2024

Die Klimakonferenz endet mit Finanzzusagen, die weit zurückbleiben hinter dem Nötigen. Beim Klimaschutz kommt sie gar nicht voran. Hoffnung spendet allein das nächste Gastgeberland Brasilien.

mehr erfahren
COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Roie Galitz, Wildtierfotograf und Botschafter von Greenpeace Israel, dokumentiert den Bråsvellbreen, eine der längsten Gletscherfronten in der Arktis. Die Eisfläche des Gletschers im Svalbard-Archipel erstreckt sich 45 km über die Landschaft und ist Teil der größeren Eiskappe Austfonna.
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren