Protest mit mehrsprachigen Projektionen beendet
- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Insgesamt 40 schwedische und deutsche Greenpeace-Aktivisten hatten an den Schienen demonstriert. Erst um 2:30 Uhr nachts gelang es der Polizei, die letzten Protestierenden von den Gleisen zu entfernen.
Der Protest richtete sich gegen den schwedischen Energiekonzern Vattenfall und seine klima- und gesundheitsschädliche Braunkohle. "Vattenfalls kol dödar" projizierten die Aktivisten neben die deutsche und polnische Übersetzung an den Kühlturm der Schwarzen Pumpe - "Vattenfalls Kohle tötet". Auch auf Englisch beleuchtete der Spruch "Vattenfall: #endcoal" das Kraftwerk.
"Vattenfall betreibt in der Lausitz einige der schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas. Brandenburgs Ministerpräsident Woidke muss verhindern, dass sie mit Kohle aus weiteren Tagebauen noch über Jahrzehnte befeuert werden", fordert Gerald Neubauer, Energieexperte bei Greenpeace.
Gesundheitsrisiken durch Braunkohle
Der schwedische Konzern ist einer der Größten im Braunkohlegeschäft. Allein in Deutschland betreibt er fünf Braunkohlekraftwerke und plant fünf weitere Tagebaue. Beispielsweise Welzow-Süd II. Noch bis Dienstag (17. September) konnten Bürgerinnen und Bürger Einwendungen gegen den geplanten neuen Tagebau einreichen.
Braunkohle ist der dreckigste Energieträger überhaupt und Vattenfalls Kraftwerke stehen ganz oben auf der Liste. Laut einer Untersuchung der Universität Stuttgart ist das Kraftwerk Schwarze Pumpe eines der zehn gesundheitsschädlichsten Kraftwerke in ganz Deutschland. 2011 blies das Kraftwerk 7.540 Tonnen Schwefeldioxid, 4980 Tonnen Stickoxide und 65 Tonnen Feinstaub in die Atmosphäre. Die daraus folgende Luftverschmutzung kann zu Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs und Herzinfarkten führen. Insgesamt haben die Emissionen der deutschen Kohlekraftwerke 2010 zu 3.100 verfrühten Todesfällen geführt, so eine Studie von Greenpeace.
Mehr dazu bei Greenpeace:
Keine Unterschriften mehr für die Braunkohle
Risiko Tagebau - Dorf von Erdrutsch bedroht