Jetzt spenden
Aktivisten protestieren gegen die Braunkohlepolitik der SPD in Brandenburg im September 2012
Mike Schmidt / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die brandenburgische SPD soll auf dem Parteitag über ein langfristiges Bekenntnis zur Braunkohle als Energielieferant entscheiden. Matthias Platzeck muss aufpassen, dass er nicht als Kohle-Platzeck in die Geschichte eingeht. In Zeiten der Energiewende sind der Klimakiller Braunkohle und seine Unterstützer Auslaufmodelle, sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer.

SPD-Ortsverband Schwielowsee will kein Strom aus Braunkohle

Zur Abstimmung steht der Leitantrag Brandenburg 2030 - Gemeinsam Perspektiven schaffen. Die Parteiführung will die Partei damit langfristig auf die Braunkohle festlegen. Der SPD-Ortsverband Schwielowsee spricht sich jedoch dagegen aus und fordert mit einem Änderungsantrag, die Stromerzeugung aus Braunkohle bis zum Jahr 2030 zu beenden. Es ist erfreulich, dass die SPD den notwendigen Braunkohleausstieg nun diskutiert. Um sich für die Energiewende fit zu machen, muss die Partei endlich die Kohle-SPD hinter sich lassen, so Neubauer.

Ministerpräsident Platzeck hält neuem Kohlekraftwerk den Rücken frei

Der Vorsitzende der SPD Brandenburg, Ministerpräsident Matthias Platzeck, unterstützt als entschiedener Befürworter der Braunkohle die Planverfahren für die neuen Braunkohletagebaue Welzow-Süd II und Jänschwalde-Nord. Zudem gibt er dem Neubau eines Kohlekraftwerkes in Jänschwalde politische Rückendeckung. Auf dem Braunkohlentag 2012 in Cottbus - der Jahresversammlung des Lobby-Verbands Debriv - hielt Platzeck sogar einen Festvortrag.

Anwohner verlieren ihr Zuhause und Trinkwasser verdreckt

Der Ministerpräsident nimmt für die Braunkohleverstromung in Kauf, dass 1700 Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Deren Dörfer werden für neue Tagebaue abgebaggert. Auch das Erneuerbare-Energien-Dorf Proschim, welches für 5000 Menschen Energie produziert, muss für die Braunkohleförderung abgerissen werden.

Zudem gefährdet der Braunkohletagebau das Trinkwasser. Eisensulfate gelangen in Grund- und Oberflächengewässer wie die Spree und verunreinigen das Trinkwasser in Berlin und Brandenburg. Nach einem Greenpeace-Rechtsgutachten verstößt dies gegen die in Deutschland geltende EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren