Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mit einigen wenigen Aktien in der Tasche ist Greenpeace in Essen dabei. Anlass ist der RWE-Plan, ein neues Braunkohlekraftwerk in Neurath bei Köln zu bauen. Mey warnt RWE-Aktionäre und -Konzernmanagement vor Investitionsruinen: Klimafeindliche Braunkohlekraftwerke sind den Anforderungen einer modernen Energiewirtschaft nicht gewachsen. Sie sind nicht mehr zukunftsfähig. Greenpeace fordert RWE darum auf, in Erneuerbare Energien und klimafreundlichere Gas- und Dampfkraftwerke zu investieren.

Der Anteil an Erneuerbaren Energien am Strommix wird weiter wachsen. Dann braucht unser Energiesystem flexibel regulierbare Kraftwerke, die sich dem schwankenden Strom von Sonne und Wind anpassen können, erklärt Mey. Braunkohlekraftwerke sind nur schwerfällig regulierbar. In einem Energiesystem mit viel Erneuerbaren Energien können sie nicht wirtschaftlich betrieben werden.

Die Bundesregierung strebt bis 2020 einen Anteil von 20 Prozent Erneuerbaren Energien an. Diese reale Entwicklung nicht zu beachten, hält Mey für gefährlich: Gefährlich für die Umwelt und gefährlich für das Wohl derjenigen Aktionäre, die in der RWE-Aktie eine langfristige Anlage sehen. Heute noch zwei Milliarden Euro in das Kraftwerk Neurath zu stecken, heißt, das Geld in den Sand zu setzen.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht bis 2050 allein in Deutschland Klimaschäden von mehr als 137 Milliarden Euro voraus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Regierungen und Versicherungsgesellschaften die Kosten für Klimaschäden nicht mehr tragen wollen und Verursacher wie RWE zur Kasse bitten werden, so Mey in seiner Rede.

Er appelliert an den Vorstandsvorsitzenden von RWE, Harry Roels, im Sinne einer stabilen und vorausschauenden Finanzplanung in Erneuerbare Energien und klimafreundlichere Gas- und Dampfkraftwerke zu investieren: Das sind Sie nicht nur der Umwelt, das sind Sie vor allem Ihren Aktionären schuldig.

Damit der Appell nicht so schnell in Vergessenheit gerät, erhält Roels zum Abschluss der Rede ein kleines Geschenk: einen gold-schwarzen Kugelschreiber mit der Inschrift Die Braunkohle liegt hinter uns. Eine Anspielung auf eine Werbekampagne der RWE-Tochter RAG (ehemals Ruhrkohle AG) mit dem Slogan Die Zukunft ist schon lange unter uns.

Mey: Damit kann Herr Roels nun wegweisende Entscheidungen in Richtung einer umwelt- und finanzfreundlichen Energiepolitik seines Hauses unterschreiben.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren