Braunkohletagebau in der Lausitz
- Hintergrund
In der deutschen und polnischen Lausitz planen große Energiekonzerne gigantische neue Braunkohletagebaue und neue Kohlekraftwerke – als gäbe es weder Klimawandel noch Erneuerbare Energien.
Auf der deutschen Seite der Grenze wurde bereits zu DDR-Zeiten in großem Stil Braunkohle abgebaut. Die Lausitz wurde regelrecht durchlöchert, 136 Orte abgebaggert und die Bewohner umgesiedelt. Hunderte Millionen Tonnen CO2 wurden in die Atmosphäre geblasen und heizen dort den Klimawandel an. Inzwischen sind viele alte Tagebaue stillgelegt und die langfristigen Folgen sichtbar. Grundwasser und Restlochseen sind versauert, Eisenocker bedroht das Leben in der Spree und im Biosphärenreservat Spreewald. Hunderte Quadratkilometer Land können wegen Rutschungsgefahr nicht mehr betreten werden. Die Lausitz wird noch viele Jahrzehnte mit den Folgen des Braunkohleabbaus zu kämpfen haben. Und nicht nur die Lausitz: Die gesundheitsgefährdenden Schadstoffe aus den Schloten verbreiteten sich über tausende Kilometer.
Auf der deutschen Seite der Grenze wurde bereits zu DDR-Zeiten in großem Stil Braunkohle abgebaut. Die Lausitz wurde regelrecht durchlöchert, 136 Orte abgebaggert und die Bewohner umgesiedelt. Hunderte Millionen Tonnen CO2 wurden in die Atmosphäre geblasen und heizen dort den Klimawandel an. Inzwischen sind viele alte Tagebaue stillgelegt und die langfristigen Folgen sichtbar. Grundwasser und Restlochseen sind versauert, Eisenocker bedroht das Leben in der Spree und im Biosphärenreservat Spreewald. Hunderte Quadratkilometer Land können wegen Rutschungsgefahr nicht mehr betreten werden. Die Lausitz wird noch viele Jahrzehnte mit den Folgen des Braunkohleabbaus zu kämpfen haben. Und nicht nur die Lausitz: Die gesundheitsgefährdenden Schadstoffe aus den Schloten verbreiteten sich über tausende Kilometer.
Als wäre die Lausitz nicht bereits genug geschädigt, plant der schwedische Staatskonzern Vattenfall fünf neue Tagebaue zu eröffnen. 3000 Menschen müssten dafür ihre Heimat verlassen, weitere zehn Dörfer würden für immer ausradiert. Doch viele Dorfbewohner wehren sich gegen ihre Abbaggerung. So weigern sich die Bewohner von Proschim, mit Vattenfall über ihre Umsiedlung zu verhandeln – das Dorf produziert schon heute mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als es selbst verbraucht.
Trotz des starken Widerstands in der Bevölkerung unterstützen die Landesregierungen in Brandenburg und Sachsen die Pläne Vattenfalls. Für die Tagebaue Nochten II, Welzow-Süd II und Jänschwalde-Nord wurden bereits Braunkohleplanverfahren eingeleitet. Viele der betroffenen Bürger sind jedoch zum Widerstand entschlossen. Sie brauchen einen langen Atem, denn die rechtlichen Auseinandersetzungen könnten bis in die 2020er Jahre andauern, wenn der Abriss der Dörfer nach Vattenfalls Planungen stattfinden soll.
Vattenfall verkauft an LEAG
Vattenfall selber wird die Pläne nicht mehr umsetzen, der schwedische Staatskonzern hat seine Braunkohlesparte mittlerweile an den tschechischen Finanzinvestor EPH verkauft. Die Klimaschutzvorgaben der schwedischen rot-grünen Regierung und die Klimaschutzpläne der deutschen Bundesregierung sowie ökonomische Aspekte schienen so schwer zu wiegen, dass Vattenfall sein dreckiges Geschäft schon im Jahr 2015 loswerden wollte. EPH führt die Geschäfte seit Oktober 2016 mit seiner neu benannten Firma LEAG fort. LEAG steht für Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG.
Auf der polnischen Seite der Grenze plant der staatliche polnische Energiekonzern Polska Grupa Energetyczna (PGE) einen Tagebau, der alle Planungen auf deutscher Seite in den Schatten stellt. Ein Loch über 100 Quadratkilometer groß, 140 Meter tief – für das 2000 Menschen ihre Heimat verlassen müssten. Hinzu kommen Pläne für ein riesiges neues Braunkohlekraftwerk mit 3000 MW Leistung, in dem die Braunkohle verbrannt werden soll.
Auch auf polnischer Seite wehren sich die Bürger gegen den Tagebau. Eine Mehrheit der Bürger der Landgemeinden Gubin und Brody sprach sich in einem Referendum gegen den geplanten Tagebau aus – doch die polnische Regierung erkennt das Ergebnis nicht an. In Polen hat die Kohle einen Anteil von rund 90 Prozent an der Stromgewinnung. Polens Regierung gilt als gewichtigster Blockierer eines verbesserten Klimaschutzes in der EU.