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Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern den Regionalrat auf, in der heutigen Sitzung gegen die von RWE beantragte Änderung des Regionalplans zu stimmen. Die Änderung ist notwendig für den Neubau zweier Kraftwerksblöcke des umstrittenen Kohlekraftwerks Niederaußem.
Diese Sitzung wird zeigen, wie ernst unsere Volksvertreter den Klimaschutz nehmen, sagt Matthias Flieder von Greenpeace Region West. Denn mit dieser Entscheidung werden die Weichen für oder gegen eine Energiewende in Nordrhein-Westfalen gestellt.
Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist notwendig für Klimaschutz
Anstatt neue Kohlekraftwerke zu errichten, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien blockieren, muss der Ausstieg aus der Kohleverstromung beginnen, so Flieder. Dass ein Kohleausstieg möglich ist, zeigt der von Greenpeace veröffentlichte Abschaltplan für Kohlekraftwerke.
Danach ist ein Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2030, aus der Steinkohle bis 2040 möglich.
Zusätzlich würde ein Kohleausstiegsgesetz mehr Planungssicherheit für die Energiewende schaffen. Politisch wird aber nach wie vor an der klimaschädlichen Kohleverstromung festgehalten, statt flexible und hocheffiziente Gaskraftwerke zu fördern.
BoAplus ist kein effizientes Kraftwerk
Das von RWE geplante Braunkohlekraftwerk würde pro Jahr 27 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Das Kraftwerk wäre die größte CO2-Schleuder Deutschlands. Das ist mit den Zielen der Bundesregierung zum Klimaschutz nicht vereinbar, sagt Flieder.
Obwohl das Kraftwerk im Vergleich zu bestehenden Kraftwerken über eine modernere Technik verfügt, würde BoAplus immer noch weniger als 45 Prozent der Energie nutzen. Beim aktuellen Strompreis an den Börsen lohnt sich der Betrieb solcher Anlagen nur durch Subventionen. Zudem werden Kohlekraftwerke bei steigendem Anteil Erneuerbarer Energien zunehmend unwirtschaftlicher.
Greenpeace fordert, bis zum Jahr 2030 schrittweise aus der Nutzung von Braunkohle auszusteigen und auf 100 Prozent Erneuerbare Energien bis zur Mitte des Jahrhunderts umzusteigen. Ein entsprechendes Szenario dafür hat Greenpeace mit der Studie Der Plan vorgelegt.