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Das erste der zehn AKW soll 2018 in Betrieb gehen. Neun Jahre vom politischen Startsignal bis zur Stromproduktion - das ist ambitioniert. Im finnischen Olkiluoto wird seit 2005 der Prototyp des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) gebaut. Seit Baubeginn verschiebt sich die angekündigte Fertigstellung immer weiter in die Zukunft. Derzeit ist 2012 im Gespräch. Das wären dann sieben Jahre reine Bauzeit - ohne Genehmigungs- und Planungsphase. Hinzu kommen explodierende Kosten.
An das Beispiel Olkiluoto denkt auch Thomas Breuer, Leiter des Klima- und Energiebereichs von Greenpeace. Der Neubau verschlingt Milliarden, die sinnvoller in Effizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien investiert würden. Dort könnten die Investitionen direkten Klimaschutz bewirken, während Erfahrungen zeigen, dass Kosten und Zeitpläne für AKW-Neubauten völlig aus dem Ruder zu laufen pflegen.
Atomkraft bedeutet also nicht nur ein unnötiges Risiko für die Bevölkerung in Europa. Sie behindert zudem den dringend notwendigen Klimaschutz. Selbst frühere Analysen der britischen Regierung haben ergeben, dass der Neubau von Atomkraftwerken völlig irrelevant für den Klimaschutz ist.
Thomas Breuer: Angesichts dieser Sachlage muss der kritische Betrachter sich fragen, warum macht die britische Regierung das? Ist sie den Lobbyisten der Atomindustrie auf den Leim gegangen oder spielt die von ihr gewünschte Erneuerung des Atomwaffenarsenals die Hauptrolle?