Jetzt spenden
Greenpeace-Projektion am AKW Krümmel 09/28/2010
Martin Langer / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace hat gemeinsam mit Anwohnern auch noch für fünf weitere Atomkraftwerke den Widerruf der Betriebsgenehmigung beantragt. Das Klagerecht, von dem Greenpeace hier zusammen mit den Anwohnern des Kraftwerks Gebrauch macht, will die Bundesregierung mit der Novelle des Atomgesetzes abschaffen. Der Entwurf dazu liegt Greenpeace vor. Flugzeugabstürze sollen laut diesem Papier als erweitertes Restrisiko gelten und eine Klagemöglichkeit für betroffene Dritte wird ausdrücklich ausgeschlossen.

Krümmel gehört zu den gefährlichsten Reaktoren Deutschlands. Nach den Plänen von Schwarz-Gelb soll es bald nicht mehr möglich sein, gegen solch riskante Atommeiler zu klagen. Minister Röttgen muss dieses Gesetz stoppen. Es liegt in seiner Verantwortung, höhere Sicherheitsanforderungen für Atomreaktoren durchzusetzen und sich für die Sicherheit der Menschen einzusetzen, sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Jahr 2008 entschieden, dass betroffene Bürger gegen den Betrieb eines Atomkraftwerks klagen können. Insbesondere die Gefahr, die von einem Flugzeugabsturz ausgeht, gilt nach Ansicht des Gerichts nicht als hinzunehmendes Restrisiko. So entschied auch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg im Juni dieses Jahres.

Greenpeace hat berechnet, dass im Falle eines schweren Unfalls in Krümmel das Hamburger Stadtgebiet innerhalb von drei Stunden vollständig evakuiert werden müsste. Auch Teile der Bevölkerung von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wären unmittelbar gefährdet. Der Betreiber Vattenfall möchte Krümmel ab 2011 wieder am Netz betreiben. Aufgrund der Laufzeitverlängerung soll Krümmel dann noch mehr als 20 Jahre laufen.

Gefährdung deutscher Atomkraftwerke durch den Absturz von Verkehrsflugzeugen

Gefährdung deutscher Atomkraftwerke durch den Absturz von Verkehrsflugzeugen

Anzahl Seiten: 13

Dateigröße: 126.64 KB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 16.08.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum endgültig abgeschaltet, nun wurden Kühltürme gesprengt.

mehr erfahren
Atommeiler in Cattenom
  • 19.06.2024

Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Risiko, so eine aktuelle Greenpeace-Studie. Die Rechnung für unkontrollierte Kostensteigerungen und massive Verzögerungen begleichen die Steuerzahlenden.

mehr erfahren
Nuclear Action at EnBW in Germany
  • 24.05.2024

Tausende von Jahren sollte das „Versuchsendlager“ im ehemaligen Salzbergwerk Asse II sicher sein. Knapp vier Jahrzehnte später säuft es durch Wassereinbrüche ab, die Schachtanlage droht einzustürzen.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren