Jetzt spenden
Kinder fordern "Entgiftet unsere Zukunft".
(C) Alanah Torralba / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Handschuhe und Wildlederjacke hat Greenpeace im Rahmen eines größeren Textilien-Tests in einem Berliner Geschäft und im Onlinehandel gekauft. Die G-Star-Untersuchung veröffentlichen wir vorab, da alarmierend hohe Konzentrationen von PFOS gemessen wurden.

PFOS ist eine wasser- und schmutzabweisende Chemikalie mit krebserregenden und fortpflanzungsschädigenden Eigenschaften. G-Star hat sich im Januar gegenüber Greenpeace verpflichtet, bis Ende 2014 alle perfluorierten Chemikalien aus der Produktion zu verbannen. Die internationale Detox-Kampagne von Greenpeace hat bisher 17 Unternehmen - darunter Zara, H&M, C&A, Marks & Spencer, Adidas und Nike - von einer giftfreien Produktion überzeugt.

"Greenpeace kontrolliert, ob die Firmen ihre Verpflichtungen erfüllen", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. "Alle umwelt- und gesundheitsgefährdenden Chemikalien müssen aus der Textilproduktion verschwinden."

Die G-Star-Testergebnisse hat Greenpeace am Montag bei den zuständigen Behörden angezeigt. Der Hersteller versicherte gegenüber Greenpeace, dass die betreffenden Kleidungsstücke nicht mehr verkauft werden. Der Verkaufstopp gelte für alle G-Star Filialen und Verkaufsstellen.

In einer Probe von Winterhandschuhen ("Welch Gloves") sowie in einer Wildlederjacke ("Marc Newson suede jacket ") wurde der gesetzliche Grenzwert für PFOS (Perfluoroktansulfonat) erheblich überschritten. Bei den Handschuhe wurde eine PFOS-Konzentration von 5,85 µg/m² festgestellt, bei der Jacke eine PFOS-Konzentration von 3,65 µg/m². Für PFOS in Textilien und Lederprodukten gilt ein Grenzwert von 1 µg/m² nach EU-Recht. Der Grenzwert wurde in die deutsche Chemikalien-Verbotsverordnung übernommen.

PFOS ist persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT). Im Tierversuch besitzt PFOS lebertoxische, krebserregende und reproduktionstoxische Eigenschaften. PFOS zählen zur Gruppe der per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC).

In der Textilbranche werden sie bei der Herstellung von fluorierten Polymeren verwendet, mit denen Textil- und Lederprodukte sowohl wasser- als auch schmutzabweisend ausgerüstet werden. PFOS kann als Nebenprodukt bei der Herstellung von fluorierten Polymeren entstehen. Studien zeigen, dass sich viele PFC in der Umwelt nicht abbauen, im Körpergewebe anreichern und über die Nahrungskette aufkonzentriert werden.

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 25.11.2024

Eine historische Chance: Die Vereinten Nationen verhandeln über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung.

mehr erfahren
Robert Heigl im Gespräch vor einem Kasten mit NICHTS
  • 20.11.2024

Im November locken Black Friday und Cyber Monday mit Schnäppchen. Doch wie wäre es, sich NICHTS zu gönnen? Interview mit dem Künstler Robert Heigl über einen ungewöhnlichen Verkaufsraum.

mehr erfahren
Organic Vegetables at Market in Hamburg
  • 25.10.2024

Entdecken Sie sieben kreative Halloween-Ideen, die gruselig und nachhaltig zugleich sind. Von umweltfreundlicher Deko bis hin zu regionalen Snacks – feiern Sie Halloween ohne Kompromisse für die Umwelt!

mehr erfahren
Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren