Weltweiter Protest
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In Deutschland nahmen sich Aktivisten in München und Hamburg die Läden von Dolce&Gabbana vor: Verkleidet als edel kostümierte Schaufensterpuppen, mit „morph suits“ über den Köpfen, hielten sie am Wochenende Schilder mit „Detox our Water“ und „Dolce&Gabbana: Zeit zu entgiften!“ in die Kameras. Mitte der Woche war Versace dran: vor dem golden glänzenden Versace-Schriftzug posierten Aktivisten in Anzug, Kostüm und high heels gegen das Gift in ihrer Kleidung.
Am Sonntag drangen Greenpeace-Kletterer ins Herz des Markenauftritts von Dolce&Gabbana vor: Über dem Eingang zu ihrer Modeschau bei der Mailänder Fashion Week entrollten Kletterer ein riesiges Fotobanner. „Toxic lies – Courtesy of Dolce&Gabbana“ war darauf zu lesen. Models, Designer, Hunderte Fashion Fans – alle sahen sich mit dieser hässlichen Wahrheit konfrontiert.
Auch in Hongkong, Russland und Mexiko bauten sich Aktivisten vor Läden dieser Luxusmarken auf und forderten Luxuskleidung ohne Gift. „Schöne Mode sollte nicht die Welt kosten. Wir können es uns einfach nicht leisten, unsere knapper werdenden Wasserressourcen mit giftigen Schadstoffen aus der Modeindustrie zu vergiften. Grade die großen Luxusmarken sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Es ist an der Zeit für Dolce&Gabbana, Versace und Louis Vuitton, dem Trend für giftfreie Mode zu folgen“, sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.
Denn anders als die großen Modeketten wie H&M, Zara oder Puma bleiben diese Marken ein Bekenntnis zu giftfreier Produktion schuldig. Während Burberry und Valentino als einzige Luxusmarken das Detox-Commitment von Greenpeace unterschrieben haben und bis 2020 giftfrei produzieren wollen, verstecken sich die anderen Luxusmarken hinter Papierversprechen – oder reagieren einfach gar nicht. „Dolce&Gabbana hat sich keinen Millimeter bewegt – weder auf unsere direkte Ansprache vor zwei Jahren noch auf den Luxus-Report vorige Woche oder jetzt auf unseren lautstarken Protest. Das wollen wir nicht hinnehmen“ , sagt Santen.
Versace steht auch nicht besser da. Nach der Greenpeace-Aktion letzte Woche zur Eröffnung der Mailänder Fashion Show und einem Ansturm auf den sozialen Netzwerken veröffentlichte die Firma eine dünne Rechtfertigung, sie würde innerhalb der rechtlichen Bedingungen handeln. „Nur genau diese rechtlichen Rahmenbedingungen reichen eben nicht aus. Es ist nicht in Ordnung, gefährliche Chemikalien bei der Kleidungsproduktion einzusetzen und damit Umwelt und Gesundheit zu gefährden,“ sagt Santen.
Fordere auch Du Louis Vuitton, Versace und Dolce&Gabbana auf, ohne Gift zu produzieren!