Jetzt spenden
Luxusbekleidung kontaminiert
Tommaso Galli / Greenpeace

Greenpeace testet Luxuskleidung für Kinder

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

„Luxusmode mag exklusiv sein – sauber ist sie deswegen nicht. Der Säuglingsschuh von Hermès war genauso mit gefährlichen Chemikalien belastet wie das Kinder-Shirt von Dior oder die Jacke von Versace. Wir fordern auch die Luxusmarken auf, saubere Kleidung herzustellen und Kinder und Umwelt zu schützen.“ sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.

Als besonders schädlich gelten Nonyphenolethoxylaten (NPE), das hormonell wirksam  ist und vor allem eine Gefahr für Wasserorganismen darstellt sowie per- und polyfluorierte Chemikalien  (PFC), die das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen können. Nachgewiesen wurde NPE in Ballerina-Schuhen der Marke Louis Vuitton, aber auch in Dior-Oberteilen. PFC befinden sich beispielsweise in einer wasserdichten Kinderjacke von Versace. Viele der getesteten Artikel überschreiten deutlich den branchenüblichen Vergleichswert, einen gesetzlichen Grenzwert gibt es nicht.

Antimon war in allen getesteten Artikeln mit Polyesteranteilen von Dolce & Gabbana, Giorgio Armani und Versace enthalten. Antimon ähnelt in seiner Wirkung dem Arsen und ist umwelt- und gesundheitsschädlich. Antimon wird in der Polyesterherstellung als Katalysator benutzt, schon seit einiger Zeit sind dafür Alternativen erhältlich.

Auch das Label „Made in Italy“, welches man normalerweise mit italienischer Handwerkskunst und Eleganz verbindet, kann nicht darüber hinweghelfen. Sieben der zwölf mit NPE kontaminierten Kleidungsstücke tragen dieses Etikett. Die sehr hohen NPE-Werte bei vier Artikeln legen die Vermutung nahe, dass während der Produktion in Europa illegale NPE-Mengen eingesetzt wurden. Dies deutet darauf hin, dass diese Kleidung teilweise außerhalb Europas hergestellt wurde.„Das ‚Made in Italy‘-Etikett garantiert nicht, dass die Kleidung unter den strengeren europäischen Bestimmungen produziert wurde,“ sagt Santen.

Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace 20 Textilhersteller von Primark über H&M bis Burberry überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Der Luxussektor sperrt sich noch gegen die Kampagne. Nur Burberry und Valentino haben eingewilligt, zu entgiften- es bleibt zu hoffen, dass weitere Labels folgen.

Senden Sie Versace, Louis Vuitton und Dolce & Gabbana eine E-Mail, in der Sie eine giftfreie Zukunft fordern!

Ende der Gallerie
Luxusmode mit Nebenwirkungen

Luxusmode mit Nebenwirkungen

Anzahl Seiten: 7

Dateigröße: 851.74 KB

Herunterladen
Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Organic Vegetables at Market in Hamburg
  • 25.10.2024

Entdecken Sie sieben kreative Halloween-Ideen, die gruselig und nachhaltig zugleich sind. Von umweltfreundlicher Deko bis hin zu regionalen Snacks – feiern Sie Halloween ohne Kompromisse für die Umwelt!

mehr erfahren
Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren
2010 World Cup in South Africa
  • 18.06.2024

Die Fußball-Europameisterschaft ist gestartet. 5 Tipps, wie wir die EM umweltfreundlich feiern können.

mehr erfahren
Aktivist:innen vorm Bundeskanzleramt
  • 24.05.2024

Das europäische Lieferkettengesetz wurde beschlossen, auch trotz der Enthaltung Deutschlands. Die EU hat damit gezeigt: Menschenrechte und Klimaschutz sind wichtiger als Profite von Unternehmen.

mehr erfahren