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Shopping: Ein Mädchen kauft Schuhe
Sam Fong / Greenpeace

Greenpeace-Umfragen: Glück durch Kleiderkonsum währt nur kurz

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Wie viel Kleidung braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Jede Menge, glauben viele Konsumenten im Shopping-Rausch. Doch die Ernüchterung folgt schnell. Umfragen, die Greenpeace in Europa (Deutschland, Italien) und Asien (Hongkong, Taiwan, China) durchführen ließ, zeigen, dass der Kaufrausch wie eine Achterbahnfahrt mit nur einem Gipfel ist: Erst geht es steil nach oben – und dann genauso schnell wieder hinunter.

Denn Scham und Schuld sind die Gefühle, die sich meist bereits nach einem Tag, manchmal sogar noch früher einstellen, wenn weit über den Bedarf eingekauft wurde. Etwa die Hälfte der Befragten in Ostasien fühlt sich wegen ihrer Shopping-Gewohnheiten derart schlecht, dass sie ihre Einkäufe aus Angst vor negativen Reaktionen oder Vorwürfen der Geldverschwendung verstecken.

In Deutschland geben 29 Prozent der Befragten zu, mehr zu kaufen als sie es geplant hatten. In China sind es sogar 46 Prozent. „Ob in Europa oder Asien: Eine wachsende Zahl von Konsumenten zeigt deutlich Sättigungserscheinungen und Ermüdung, wenn es um billige, schnelle Mode geht“, sagt Kirsten Brodde, Greenpeace-Expertin für Textilien. Und sie ist überzeugt „Wirklich glücklich macht gut produzierte Kleidung, an der man wirklich hängt und die man dauerhaft schätzt.“

Verlockung Social Media

Der Impuls zum Konsum wird durch Internet-Plattformen, vor allem durch die Sozialen Medien, noch verstärkt: Influencer auf Instagram oder Facebook etwa suggerieren absolutes Glück durch bestimmte Outfits. 72 Prozent der Befragten in China geben an, sich von Sozialen Medien zum Shoppen animieren zu lassen, in Hongkong sind es 63 Prozent und in Taiwan 55 Prozent. Ihre Motivationen: Stress abbauen, Langeweile bekämpfen, das Selbstwertgefühl aufwerten. Darum, den eigenen Bedarf zu decken, geht es ihnen nicht.

Die von der Fast Fashion Industrie ständig neu auf den Markt gebrachten Kollektionen und das exzessive Konsumverhalten verstärken sich gegenseitig und führen oft zu negativen Folgen für die Menschen in den Produktionsländern und zu einer enormen Belastung für die Umwelt: Abwässer aus der Textilindustrie verschmutzen die Flüsse, in China haben schon jetzt rund 320 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Konsum hinterfragen, bewusst handeln

Es muss sich also etwas in unserem Denken ändern – und in unserem Handeln. Denn häufig hängen Kleidungsstücke noch mit Preisschild im Schrank: im Kaufrausch ergattert und nie getragen. Solch ein Umdenken ist gar nicht mal so schwer. Schon kleine Änderungen im Alltag führen zu einer bewussteren Lebensweise, die weniger konsumgesteuert ist. So lassen sich schadhafte Teile oft ganz einfach ausbessern, auf Kleidertauschbörsen können Fehlkäufe durch coole neue Outfits ersetzt werden.

Doch auch die Textilanbieter müssen etwas ändern. Greenpeace setzt sich erfolgreich für eine saubere Textilindustrie ein – und hat bereits 79 globale Modemarken dazu verpflichtet, bis 2020 Schadstoffe durch ungefährliche Substanzen zu ersetzen.

Ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber noch lange nicht genug. „Es braucht handfeste neue Geschäftsmodelle in der Modeindustrie, die auf Qualität statt Quantität setzen, gebrauchte Kleidung oder Leihservices anbieten“, so Kirsten Brodde. Die Umfragen zeigen: Das Bewusstsein, dass übermäßiger Konsum ein folgenschwerer Rausch  ist, wächst. Jetzt geht es also darum, diesem trügerischen Glück zu widerstehen.

Konsum-Umfrage Mode (englisch)

Konsum-Umfrage Mode (englisch)

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Müllhalde mit Kühen in Ghana

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