- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Als Antwort auf die Greenpeace Detox-Kampagne bekennt sich die niederländische Jeans- und Modemarke als 15. Unternehmen zur schadstofffreien Produktion. Heute, am 31.Januar, sagt das Unternehmen zu, bis zum Jahr 2020 auf gefährliche Chemikalien in der gesamten Zulieferkette zu verzichten.
G-Stars Erklärung folgte auf eine Greenpeace-Aktion auf der Amsterdamer Fashion Week Ende Januar. Bereits im Juni 2012 fanden in 15 Städten Deutschlands Aktionen an G-Star-Geschäften statt. G-Star hatte damals behauptet, bereits ausreichend in eine nachhaltige Produktion investiert zu haben. Die Aktivisten entlarvten die Aussagen G-Stars als Greenwashing.
"G-Star muss nun dafür sorgen, dass sein ambitionierter Plan transparent umgesetzt wird", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. "Nur so können sich die Lebensbedingungen der Menschen ändern, die an Textilstandorten den Giften tagtäglich ausgesetzt sind."
G-Star hat vor, Phthalate und Alkylphenolethoxylate (APEO) bis 2013 sowie perfluorierte Chemikalien (PFC) bis Ende 2014 aus der Produktion zu verbannen. Damit ist G-Star aktuell die Nummer Eins im Detox-Rennen: Die Holländer legen hier den im Vergleich frühesten Zeitpunkt für den Ausstieg aus gefährlicher Textil-Chemie vor.
Das Unternehmen will zudem in den nächsten acht Wochen Fallstudien für den Ersatz gefährlicher Chemikalien vorlegen. Damit möchte es als Vorbild für eine "bestmöglichen Praxis" auch anderen Marken den Weg ebnen. Auf Druck der Clean Clothes Campaign war G-Star auch aus dem Geschäft mit einem indischen Bekleidungsproduzenten ausgestiegen, der massiv gegen Arbeitsrechte verstieß.
Phthalate werden als Weichmacher eingesetzt. Schon in geringen Mengen können sie das Hormonsystem beeinflussen. Das gilt auch für APEO, wie zum Beispiel Nonylphenol-Ethoxylate, die als Waschmittel verwendet werden und zur Verweiblichung von Fischen führen können. PFC werden benutzt, um Stoffe wasserabweisend oder knitterfrei zu machen. Sie reichern sich in der Umwelt und in Lebewesen an und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Die Greenpeace Detox-Kampagne verlangt von Modefirmen den kompletten Verzicht auf gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien. Hierfür sollen alle Zulieferfirmen und deren Verwendung von Chemikalien sowie die damit einhergehende Wasserverschmutzung offengelegt werden.