Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der Verzehr von Aalen aus deutschen Flüssen ist nicht zu empfehlen, sagt Corinna Hölzel, REACH-Sprecherin von Greenpeace. Im europäischen Vergleich erreichen deutsche Aale sogar Spitzenwerte in der chemischen Belastung. PFTs werden in wasser,- fett- und schmutzabweisenden Produkten eingesetzt. Sie gelten als fortpflanzungsschädigend und krebserregend.

Erst vergangene Woche hatte das Düsseldorfer Umweltministerium vom übermäßigen Verzehr von Fischen aus dem See Möhne und der Ruhr abgeraten. Die Gewässer waren aus noch ungeklärten Gründen mit einem hochgradig PFT-belasteten Dünger verunreinigt worden.

Deutscher Aal erreicht unrühmlichen Spitzenplatz

Für die Studie Swimming in Chemicals (Ein Bad in Chemikalien) untersuchte ein unabhängiges britisches Labor Aale aus 21 Flüssen und Seen in elf europäischen Ländern. Im Auftrage von Greenpeace wurde nach vier verschiedenen perfluorierten Chemikalien gesucht.

Die höchste Belastung mit Perfluoroctansulfonaten (PFOS) unter den Proben aus ganz Europa fand sich in der Leber eines Aals aus dem Main bei Bamberg. Auch bei der Belastung des Muskelfleisches erreichte ein deutscher Aal den Spitzenwert in Europa: Er stammte aus der Elbe, südlich von Hamburg.

Die aktuellen Untersuchungen erweitern eine groß angelegte Studie über die Schadstoffbelastung von Aalen, die Greenpeace erstmals im Jahr 2005 veröffentlichte. Damals hatte Greenpeace auf die hohe Belastung der europäischen Aale mit bromierten Flammschutzmitteln und Polychlorierten Biphenylen (PCB) hingewiesen.

Mit REACH den gefährlichen Chemikalien adieu sagen

PFTs werden seit über 50 Jahren produziert und für Textilien, Ledermöbel, Papier und Verpackungen, Farben, Reinigungsmittel und Kosmetikartikel, Feuerlöschschaum und vieles mehr verwendet. In die Flüsse gelangen TFPs durch Abwässer aus Landwirtschaft, Industrie und Haushalt.

Menschen nehmen die Chemikalie über Trinkwasser, Nahrung und Alltagsprodukte auf. Wegen ihrer Giftigkeit, Langlebigkeit, der Anreicherung im Gewebe von Tier und Mensch und ihrer weiten Verbreitung in der Umwelt gelten PFTs als besondere Umweltschadstoffe.

Ob Teflon-Pfannen, Gore-Tex-Textilien oder fettabweisende Fast-Food-Verpackungen - Produkte, die das tägliche Leben erleichtern sollen, belasten Mensch und Tier, sagt Corinna Hölzel. Mit REACH müssen unsere Europa-Parlamentarier die Gesundheit der Verbraucher und die Natur zukünftig vor gefährlichen Chemikalien schützen.

Dafür muss die Chemieindustrie gezwungen werden, sichere Alternativen für Schadstoffe zu entwickeln. Eine Chance dazu ergibt sich am 13. November: Dann soll REACH in der Zweiten Lesung im Europäischen Parlament verabschiedet werden.

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Robert Heigl im Gespräch vor einem Kasten mit NICHTS
  • 20.11.2024

Im November locken Black Friday und Cyber Monday mit Schnäppchen. Doch wie wäre es, sich NICHTS zu gönnen? Interview mit dem Künstler Robert Heigl über einen ungewöhnlichen Verkaufsraum.

mehr erfahren
Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 08.11.2024

Eine historische Chance: Die Vereinten Nationen verhandeln über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung.

mehr erfahren
Organic Vegetables at Market in Hamburg
  • 25.10.2024

Entdecken Sie sieben kreative Halloween-Ideen, die gruselig und nachhaltig zugleich sind. Von umweltfreundlicher Deko bis hin zu regionalen Snacks – feiern Sie Halloween ohne Kompromisse für die Umwelt!

mehr erfahren
Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren