Jetzt spenden
Shell-Ölplattform "Kulluk" sitzt vor Alaska auf einer Sandbank fest (1. Januar 2013)
U.S. Coast Guard photo by Petty Officer 1st Class Sara Francis

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der Bericht deckt auf, dass Shell sein Arktis-Projekt trotz Kenntnissen über technische Mängel vorangetrieben hat. Die Faktenlage nach der Bewertung durch das US-Innenministerium lässt Präsident Obama eigentlich keine andere Wahl: Er muss jetzt ein Verbot gegen Ölbohrungen in der Arktis aussprechen. Greenpeace-Ölexperte Jörg Feddern kommentiert:



"Durch das ganze Shell-Bohrprogramm zieht sich eine Serie schwerwiegender Fehler und Unfälle. US-Präsident Barack Obama muss jetzt daraus die Konsequenzen ziehen und jegliche Ölbohrungen in der Arktis verbieten. Nur so kann dieses sensible Ökosystem dauerhaft geschützt werden."



In dem Bericht stellt das US-Innenministerium fest, dass Shell sein Bohrprogramm in der Arktis im letzten Jahr "mit substantiellen Unsicherheiten über entscheidende Systeme wie das ACS (Sicherheitsbehälter zum Auffangen von Öl nach einem Unfall) und die Kontrolle der Luftschadstoffemissionen" (Seite 4 des Berichts) aufgenommen hat. Der Bericht beschreibt weiter, wie Shell den Planungsmängeln mit improvisierten Maßnahmen begegnet ist.



Der Bericht findet zunächst zwar lobende Worte für Shells Wettervorhersagesystem, fügt aber einschränkend hinzu, dass das System die Havarie der Bohrplattform Kulluk nicht verhindern konnte. Dadurch ist die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt ein Wettervorhersagesystem gibt, das das Risiko für Arbeiten im Arktischen Ozean effektiv verringern könnte - geschweige denn vermeiden.



Die US-Regierung hatte sich zu einer erneuten Überprüfung des Arktis-Projekts von Shell entschieden, nachdem sich die Bohrinsel Kulluk am Silvesterabend 2012 bei schwerer See von ihrem Schlepper losgerissen hatte und auf Grund gelaufen war. Bereits im Juli hatte sich auch das Bohrschiff Noble Discoverer von seinem Ankerplatz gelöst und war vor der Küste Alaskas gestrandet. Eine behördliche Inspektion des Schiffes im November förderte mehr als ein Dutzend Mängel zutage. Beide Bohreinheiten sollen nun in Werften in Asien repariert werden.



2012 konnte Shell in der Arktis nur oberflächliche Bohrungen durchführen, da die zuständigen US-Behörden die Genehmigung für Bohrungen in ölführende Schichten nicht erteilt hatten. Nach dem für Shell völlig missratenen Jahr 2012 hat der Konzern kürzlich erklärt, 2013 auf weitere Bohrungen in der Arktis zu verzichten. Das Unternehmen will jedoch zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu Bohrungen in die Arktis zurückkehren. Greenpeace verlangt von US-Präsident Obama, endlich ein Machtwort zu sprechen und Shells Arktis-Projekt endgültig zu stoppen. Mit einer Protestmail an Obama können Sie diese Forderung unterstützen.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

Protestmail senden
Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zum Thema

Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 12.11.2024

Im November 2023 protestierten Greenpeace-Aktive gegen den Tiefseebergbau. Eine Klage dagegen ist nun abgewiesen worden.

mehr erfahren
JAGs DSM Human Picture Activity in Berlin
  • 08.10.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau beginnen – mitten in der Arktis. Eine gefährliche Entwicklung für die Gewässer. Die Greenpeace-Jugend hat nun vor der deutschen Botschaft protestiert.

mehr erfahren
Jacob Collier & AURORA Performance in the Arctic
  • 01.10.2024

Sechsfacher Grammy-Gewinner Jacob Collier und Alt-Pop-Sängerin Aurora geben ein außergewöhnliches Konzert in der Arktis und rufen zum Schutz der Meere und des Klimas auf.

mehr erfahren
Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises
  • 20.09.2024

Greenpeace war mit den Schiffen Witness und Arctic Sunrise im Nordatlantik unterwegs, um das von Norwegen für Tiefseebergbau vorgesehene Gebiet zu untersuchen und sich für seinen Schutz einzusetzen.

mehr erfahren
Dives in the North Sea off Borkum
  • 10.09.2024

Geplante Gasbohrungen vor Borkum gefährden nicht nur das Klima, sondern auch einige schützenswerte Riffe. Interview mit einer dort lebenden Krabbe.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 27.08.2024

Die Norwegische See ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Doch jetzt plant die norwegische Regierung, dortige Gebiete für Tiefseebergbau zu öffnen. Drei Walarten, die das gefährden könnte.

mehr erfahren