Jetzt spenden
diving penguins

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Südpolarmeer befindet sich unterhalb des südlichen 60. Breitengrades und wurde erst im Jahr 2000 als solches geographisch bestimmt. In seiner Tiefe strömt der gewaltige antarktische Zirkumpolarstrom, der als Wetterküche der Welt gilt. Dieser Strom bewegt hundertmal mehr Wasser um die Antarktis, als alle Flüsse auf der Welt zusammen.

Ohne jeden Zweifel sind die klimatischen Bedingungen im Südpolarmeer extrem: die Wassertemperatur liegt zwischen klirrend kalten minus zwei und zehn Grad Celsius. Die tiefste Stelle im Südpolarmeer misst ganze 7.235 Meter. Wegen der großen Temperaturunterschiede zwischen dem Eis der Antarktis und dem offenen Meer toben über seiner Oberfläche die stärkste Stürme dieser Erde - mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometern.

Trotz der unwirtlichen Klimaverhältnisse hat sich in dieser Gegend eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt ansiedeln können. Sechs verschiedene Robbenarten, zwanzig Wal- und Delfinarten. Außerdem haben 18 der zwanzig bekannten Albatrossarten im rauen Klima dieser Meeresregion eine Heimat gefunden. Einige der 120 im Südpolarmeer heimischen Fischarten haben sich so gut an die Bedingungen angepasst, dass sie ein körpereigenes Frostschutzmittel bilden, das ein Gefrieren in dem eisigen Wasser verhindert.

Trotz seiner unscheinbaren 58 Milimeter Körperlänge ist der für das Ökosytem des Südpolarmeers bedeutsamste Bewohner der Krill. Das kleine Krebstier, das in riesigen Schwärmen das Wasser bei Tag in rote Flecken und bei Nacht in grün funkelndes Licht taucht, ist Hauptnahrung vieler Bewohner des südpolaren Lebensraums. Aus dem Norwegischen übersetzt bedeutet Krill zwar Walnahrung, die Säugetiere mit dem größten Appetit auf Krill sind jedoch Robben, die jährlich bis zu 130 Millionen Tonnen verdrücken. Wale bringen es dagegen nur auf etwa 43 Millionen Tonnen.

Mittlerweile hat die Welt erkannt, dass diese einzigartige Region in seiner Vielfalt erhalten bleiben muss. So wurde das Meer um die Antarktis auf einer Fläche von 18 Millionen Quadratkilometern 1994 zum internationalen Walschutzgebiet erklärt. 1998 trat dann das Madrid Protokoll in Kraft, das die gesamte Antarktis als eines dem Frieden und der Wissenschaft gewidmetes Naturreservat unter Schutz stellt.

Im heutigen Weltpark Antarktis sind seit 1972 auch die Robben südlich des 60. Breitengrades unter Schutz gestellt. Zudem sollen Fischfangquoten eine Überfischung des Südpolarmeers verhindern. Doch Wissenschaftlicher Walfang und Piratenfischerei fügen dem fünften Ozean weiterhin schweren Schaden zu.

Aber Gefahr droht auch durch die Klimaveränderung, die sich unter anderem im Zusammenbruch der Krillvorkommen niederschlägt. Das Schwinden dieser Hauptnahrungsquelle ist vermutlich Grund für den rapiden Rückgang der Pinguinbestände und die nur sehr schleppende Erholung vieler geschützter Walarten. (Benjamin Borgerding)

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

Protestmail senden
Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zum Thema

Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 12.11.2024

Im November 2023 protestierten Greenpeace-Aktive gegen den Tiefseebergbau. Eine Klage dagegen ist nun abgewiesen worden.

mehr erfahren
JAGs DSM Human Picture Activity in Berlin
  • 08.10.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau beginnen – mitten in der Arktis. Eine gefährliche Entwicklung für die Gewässer. Die Greenpeace-Jugend hat nun vor der deutschen Botschaft protestiert.

mehr erfahren
Jacob Collier & AURORA Performance in the Arctic
  • 01.10.2024

Sechsfacher Grammy-Gewinner Jacob Collier und Alt-Pop-Sängerin Aurora geben ein außergewöhnliches Konzert in der Arktis und rufen zum Schutz der Meere und des Klimas auf.

mehr erfahren
Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises
  • 20.09.2024

Greenpeace war mit den Schiffen Witness und Arctic Sunrise im Nordatlantik unterwegs, um das von Norwegen für Tiefseebergbau vorgesehene Gebiet zu untersuchen und sich für seinen Schutz einzusetzen.

mehr erfahren
Dives in the North Sea off Borkum
  • 10.09.2024

Geplante Gasbohrungen vor Borkum gefährden nicht nur das Klima, sondern auch einige schützenswerte Riffe. Interview mit einer dort lebenden Krabbe.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 27.08.2024

Die Norwegische See ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Doch jetzt plant die norwegische Regierung, dortige Gebiete für Tiefseebergbau zu öffnen. Drei Walarten, die das gefährden könnte.

mehr erfahren