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Greenpeace freut sich darüber, dass auch Minister Guofinnsson zu der realistischen Einsicht gelangt ist, dass es keinen Markt für Walfleisch gibt, sagt Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace. Nun muss er nur noch begreifen, dass es auch in Japan keine Nachfrage gibt. Das machen die Tausende von Tonnen Walfleisch deutlich, die in den japanischen Gefrierhäusern lagern.
Im vergangenen Jahr hatte Island seinen Walfängern erlaubt, 30 Minkewale und 9 Finnwale zu töten. Damit setzte sich der Inselstaat im Nordatlantik über ein seit 1986 bestehendes internationales Verbot hinweg. Das führte zu heftigen Protesten von Walfanggegnern. Greenpeace rief dazu auf, dem isländischen Tourismusbeauftragten zu schreiben. Man sollte ihm mitteilen, man wolle das Land gern besuchen, aber nur, wenn dort Whale-watching betrieben werde. Rund 111.000 solcher Absichtserklärungen gingen daraufhin in Reykjavik ein. Das entspricht Tourismuseinnahmen im Wert von 116 Millionen US-Dollar.
Noch hält sich Island ein Hintertürchen offen: Zu vorgeblichen Forschungszwecken sollen noch sechs Minkewale getötet werden. Dazu Maack in Hinblick auf die 111.000 Absichtserklärungen: Man braucht keinen Doktor in Betriebswirtschaftslehre, um zu erkennen, dass diese sechs Wale lebend mehr Einkünfte bringen als tot.