Jetzt spenden

Sehr geehrter Herr Botschafter,

ich schreibe Ihnen, um Gerechtigkeit für zwei japanische Walschützer zu fordern, Junichi Sato und Toru Suzuki, die im Mai 2008 den größten Skandal der japanischen Walfanggeschichte aufgedeckt haben. Ihnen wird ab 15. Februar der Prozess gemacht.

Junichi Sato und Toru Suzuki können beweisen, dass die Besatzung der japanischen Fangflotte seit Jahren Walfleisch beim Schlachten der Tiere zur Seite schafft. Das abgezweigte Fleisch wird an Land geschmuggelt und dort mit hohen Gewinnen verkauft. Eine entsprechende umfangreiche Beweiskette wurde der japanischen Staatsanwaltschaft vorgelegt. Doch statt den Walfängern den Prozess zu machen, ließ die japanische Staatsanwaltschaft die beiden Walschützer verhaften. Der Vorwurf der Anklage lautet: Diebstahl und Hausfriedensbruch. Die Begründung: Um das Walfleisch sicherzustellen, mussten Junichi und Toru in das Depot einer Paketfirma einsteigen. Das in Kartons verpackte Walfleisch übergaben die beiden jedoch direkt am darauffolgenden Tag der japanischen Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf des Diebstahls ist vollkommen absurd. Kein deutsches Gericht würde vor einem solchen Hintergrund Anklage erheben. Jetzt drohen den beiden Aktivisten jedoch bis zu zehn Jahre Haft.

Ich möchte Sie, Herr Botschafter, respektvoll und mit Nachdruck darum bitten, folgende Punkte zu berücksichtigen:

Das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren

Dokumente, die die Unschuld von Junichi Sato und Toru Suzuki beweisen, sind von dem zuständigen Gericht als unnötig bewertet worden. Im Prozess sollte dieses Entlastungsmaterial berücksichtigt werden, um einen fairen und ausgewogenen Verlauf zu gewährleisten.

Die Anwendung internationalen Rechts

Durch die Sicherstellung des Kartons mit Walfleisch haben Junichi Sato und Toru Suzuki das Fehlverhalten der Regierung öffentlich gemacht. Sie haben damit lediglich Gebrauch von ihrem fundamentalen Recht auf freie Meinungsäußerung gemacht.

Eine Neuuntersuchung der Unterschlagungsvorwürfe

Der Staatsanwalt Tokios hat die Untersuchung der Greenpeace-Vorwürfe am selben Tag gestoppt, an dem Junichi Sato und Toru Suzuki verhaftet wurden. Im jetzt folgenden Gerichtsprozess werden viele Fragen auftauchen, die so lange unbeantwortet bleiben, bis eine erneute Untersuchung weitere Erkenntnisse zu den von Greenpeace gemachten Vorwürfen bringt. Das UN-Menschenrechtskomitee schreibt in seiner Stellungnahme auf eine Beschwerde von Amnesty International hin: Die japanische Regierung hat gegen fünf Artikel der Menschenrechtscharta und den Internationalen Pakt für bürgerliche und politische Rechte verstoßen.

Ich möchte höflich darum bitten, diese Forderungen an das japanische Außenministerium weiterzuleiten.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

Protestmail senden
Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zum Thema

Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 12.11.2024

Im November 2023 protestierten Greenpeace-Aktive gegen den Tiefseebergbau. Eine Klage dagegen ist nun abgewiesen worden.

mehr erfahren
JAGs DSM Human Picture Activity in Berlin
  • 08.10.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau beginnen – mitten in der Arktis. Eine gefährliche Entwicklung für die Gewässer. Die Greenpeace-Jugend hat nun vor der deutschen Botschaft protestiert.

mehr erfahren
Jacob Collier & AURORA Performance in the Arctic
  • 01.10.2024

Sechsfacher Grammy-Gewinner Jacob Collier und Alt-Pop-Sängerin Aurora geben ein außergewöhnliches Konzert in der Arktis und rufen zum Schutz der Meere und des Klimas auf.

mehr erfahren
Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises
  • 20.09.2024

Greenpeace war mit den Schiffen Witness und Arctic Sunrise im Nordatlantik unterwegs, um das von Norwegen für Tiefseebergbau vorgesehene Gebiet zu untersuchen und sich für seinen Schutz einzusetzen.

mehr erfahren
Dives in the North Sea off Borkum
  • 10.09.2024

Geplante Gasbohrungen vor Borkum gefährden nicht nur das Klima, sondern auch einige schützenswerte Riffe. Interview mit einer dort lebenden Krabbe.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 27.08.2024

Die Norwegische See ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Doch jetzt plant die norwegische Regierung, dortige Gebiete für Tiefseebergbau zu öffnen. Drei Walarten, die das gefährden könnte.

mehr erfahren