Klaffende Risse im Petermann-Gletscher
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Greenpeace ist Mitte Juni mit der Arctic Sunrise zu einer Expedition in der Arktis gestartet, um dort die Folgen des Klimawandels zu dokumentieren. Eines der Ziele war von vornherein der Petermann-Gletscher an der Nordwestküste Grönlands. Wissenschaftler: innen zufolge ist er der größte fließende Gletscher der nördlichen Hemisphäre. Bereits im vergangenen Jahr brach ein Stück des Gletschers ab. Es hatte rund ein Fünftel des Volumens, das jetzt verloren zu gehen droht.
Am 1. Juli war der Gletscher erreicht. Die Wissenschaftler Jason Box (Byrd Polar Research Centre, Ohio State University) und Alan Hubbard (Aberystwyth University) bauten GPS-Systeme und Zeitrafferkameras auf, um die Entwicklung der Risse im Eis aufzuzeichnen. Dass sie wachsen, kann die Besatzung des Greenpeace-Schiffes seit ihrer Ankunft mit bloßem Auge mitverfolgen.
Die Schmelze am Petermann-Gletscher steht exemplarisch für die Folgen des Klimawandels in der Arktis. In der Nordpolarregion hat die globale Erwärmung bereits eine Dynamik entfaltet, die noch vor wenigen Jahren niemand erwartet hat. Satellitenmessungen der NASA zufolge ist das Volumen des arktischen Meereises in den vergangenen vier Jahren um 57 Prozent zurückgegangen.
Auch Grönlands Gletscher schmelzen schneller als die Wissenschaft vorhergesagt hat. Und diese Schmelze betrifft uns alle!, warnt Meeresbiologin Iris Menn von Greenpeace. Um den Klimawandel zu stoppen, müssen am Ende dieses Jahres in Kopenhagen die richtigen Weichen gestellt werden - für die Gletscher Grönlands, aber auch für den Rest der Welt.
Menn verfolgt die Geschehnisse derzeit von Hamburg aus, bereitet sich aber schon auf die Abreise vor. Im August wird sie von Grönland aus an Bord der Arctic Sunrise gehen, um an der weiteren Expedition teilzunehmen.
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