Australien gibt grünes Licht für Versenkung von Erdaushub
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An der australischen Nordostküste sollen rund drei Millionen Kubikmeter Meeresboden abgeladen werden. Umweltschützende reagieren empört.
Es geht um drei Millionen Tonnen Schlamm, die in das Meeresreservat gekippt werden sollen, das zum Unesco-Weltnaturerbe zählt. Laut der zuständigen Behörde ist nur ein Drittel des Naturparks - der etwa so groß ist wie Deutschland - streng geschützt. Die übrige Fläche dürfe daher für andere Zwecke verwendet werden. Der erweiterte Hafen soll der Erschließung von Kohle im Volumen von 28 Milliarden US-Dollar dienen.
Die Entscheidung des Umweltministers Greg Hunt, die Industrialisierung des Reefs zu erlauben, bringt die Umwelt in massive Gefahr. "Minister Hunt ignoriert wissenschaftliche Beweise und zeigt den Bedenken seriöser Wissenschaftler, Touristenverbände und Fischer über den Einfluss der Baggerungen auf das sensible Ökosystem eine lange Nase", so Greenpeace Queensland Campaigner, Louise Matthiesson. "Mit den Baggerungen am Abbot Point, 50 Kilometer vor den Whitsunday Inseln, stellt der Umweltminister die Interessen der Kohlelobby über den Schutz des Great Barrier Reef."
Befürworter des Projekts argumentieren mit den zu erwartenden Wirtschaftseinnahmen: Die Häfen entlang des Great Barrier-Riffs exportierten Rohstoffe, die der australischen Wirtschaft jedes Jahr 26 Milliarden Euro einbrächten, meinte der Vorsitzende des Rohstoffverbands in Queensland, Michael Roche.
Der größte Angeklagte in diesem Fall ist die indische Adani-Gruppe. Sie steht mit dem Vorhaben, den Meeresboden vor der Küste auszubaggern, in der Kritik. Größere Kohlefrachter können so im Hafen anlegen und die Kapazität des Hafens um 70 Prozent ausgebaut werden.
Das Great Barrier-Riff ist das größte Korallen-Ökosystem der Welt. Es erstreckt sich über 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Es ist ein beliebtes Touristenziel, aber durch den Klimawandel und Umweltverschmutzung stark bedroht. Das Riff ist von der UN-Organisation Unesco als Weltnaturerbe anerkannt. Allerdings ist der Status in Gefahr, wie die Unesco gewarnt hat. Sie verlangte umfangreiche Schutzmaßnahmen. "Das World Heritage Committee wird im Juni nächsten Jahres entscheiden, ob das Reef als "gefährdet" eingestuft wird. Diese Entscheidung wird dann hoffentlich die Alarmglocken bei der internationalen Gemeinschaft klingeln lassen", so Thilo Maack, Meeresexperte von Greenpeace Deutschland.