Konzert in der Arktis: Jacob Collier und Aurora vereinen Stimmen für den Meeresschutz
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Sechsfacher Grammy-Gewinner Jacob Collier und Alt-Pop-Sängerin Aurora geben ein außergewöhnliches Konzert in der Arktis und rufen zum Schutz der Meere und des Klimas auf.
Die Arktis – eine eisige Landschaft umgeben von majestätischen Eisbergen. Inmitten dieser Szenerie: ein Klavier und zwei Musiker:innen. Sie frösteln und hüllen sich in ihre Mäntel. Das Klavier hat sich durch die Kälte verzogen, es wird hastig neu gestimmt. Aufregung liegt in der Luft – es kann losgehen.
Auf einer Plattform in der Nähe des Gletschers Sveabreen in Svalbard performen der sechsfache Grammy-Gewinner Jacob Collier und die norwegische Sängerin Aurora ein eindringliches Mash-up ihrer Songs A Rock Somewhere und The Seed. So beeindruckend das Szenario wirkt, so ernüchternd ist der Anlass – der geplante Tiefseebergbau Norwegens.
Über die Internetplattform YouTube können seit dem 01. Oktober Millionen Menschen ihr einzigartiges Konzert miterleben. In Zusammenarbeit mit Greenpeace machen sie auf die alarmierende Bedrohung der Meere aufmerksam.
Das Video zum Konzert
Norwegens Vorhaben in der Arktis
Im Januar 2024 kündigte die norwegische Regierung die Freigabe eines riesigen Tiefseegebiets zwischen Svalbard und der Insel Jan Mayen an – eine Fläche, so groß wie ganz Großbritannien. Norwegen wird damit das erste europäische Land, das die Tiefsee gnadenlos ausbeuten will. Diese unverantwortliche Entscheidung würde katastrophale Folgen für die Tiefsee und das globale Klima nach sich ziehen. Ein aktueller Bericht verdeutlicht eindringlich die möglichen verheerenden Konsequenzen.
Die Klimakrise lässt bereits die Gletscher und das Meereis in einem erschreckenden Tempo schmelzen, während es gleichzeitig durch den steigenden CO2-Gehalt versauert und durch Fischfang und Ressourcenausbeutung unter Druck gerät. Der geplante Tiefseebergbau bedroht nun die Artenvielfalt in dem fragilen Ökosystem noch weiter.
Der Kampf um den Schutz der Meere
Die Entwicklungen in der Arktis zeigen eindrücklich, wie wichtig der Meeresschutz ist. Jacob Collier beschreibt seine Eindrücke von der Reise in die Arktis wie folgt: „Ich war überwältigt von der schieren Größe der Arktis - und auch von ihrer großen Zerbrechlichkeit. In den vergangenen vierzig Jahren haben wir zwei Drittel des arktischen Sommereises verloren”, erklärt Jacob Collier. Diese erschreckenden Veränderungen verdeutlichen, die kritische Lage der Meere. Doch Collier ist sich sicher: „Es ist noch nicht zu spät für uns, etwas zu unternehmen.“
Mit dieser Aktion wollen die beiden Künstler:innen auf die bedrohten Ozeane aufmerksam machen. Der Raubbau an den Meeren hat die Ozean-Ökosysteme an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Die Emissionen von Treibhausgasen müssen drastisch reduziert werden, während die Verantwortlichen der fossilen Brennstoffindustrie zur Rechenschaft gezogen werden.
Gleichzeitig ist ein umfassender Schutz der Ozeane erforderlich, um ihnen die Chance zur Erholung zu geben und ihre zentrale Rolle im Kampf gegen die Klimakrise zurückzugewinnen.
Neue Bedrohungen wie der Tiefseebergbau dürfen deshalb nicht entstehen. Greenpeace fordert gemeinsam mit weiteren Akteur:innen, dass bis 2030 mindestens 30 % der Weltmeere unter Schutz stehen.
Die norwegische Künstlerin Aurora betont die Dringlichkeit: „Wenn wir uns weiterhin in die wenigen unberührten Gebiete dieser Erde einmischen, wird es keine Zukunft geben. Wir müssen den Tiefseebergbau stoppen. Ich hoffe, dass unser Premierminister und die anderen führenden Politiker:innen der Welt das Richtige tun werden. Nicht für sie selbst, sondern für die Kinder unserer Kinder.”