Kleinfischer in Kiribati: "Wovon sollen unsere Kinder leben?"
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„Seit ausländische Schiffe vor Kiribati fischen, ist es für die Einheimischen schwer geworden, Fische zu fangen“, sagt Amuera Tebiri. „Wir müssen immer weiter rausfahren - in Küstennähe finden wir keinen Thunfisch mehr."
53 Jahre alt ist Tebiri, aufgewachsen ist er auf der Insel Tamana: Teil des Inselstaats Kiribati, der auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien liegt. Nur etwa fünf Kilometer lang und einen Kilometer breit ist Tamana – viel Platz für den Anbau von Nahrungsmitteln bietet das Eiland nicht. Dafür gibt es das Meer: Weiter blauer Ozean, wohin man auch schaut. Der Thunfisch darin ist eine wichtige Nahrungsquelle.
Als er ein kleiner Junge war, so erinnert sich Tebiri, gab es noch keine Motorboote vor der Küste von Tamana. Die Fischer fuhren auf traditionellen Segelbooten hinaus, warfen Angelschnüre aus Kokosfasern aus, an denen sie selbstgefertigte Haken angebracht hatten. Mit denen fingen sie genug Thunfisch, um ihre Familien zu ernähren. Heute ist alles anders.
Amuera Tebiri hat die Fischerei aufgegeben; er lebt in Betio auf dem ebenfalls zu Kiribati gehörenden Atoll Tarawa. Oft sitzt er mit einer Tasse starkem Tee vor seiner einfachen Hütte am Strand und wartet auf die heimkommenden Fischer. Obwohl sie Motorboote haben, damit weiter hinausfahren können als mit den traditonellen Seglern, kehren sie mit immer kleineren Fängen zurück.
Das bereitet Tebiri große Sorgen: „Wie sieht die Zukunft unserer Kinder in Kiribati aus?“, fragt er. „Thunfisch ist doch unsere Hauptnahrung - wovon sollen unsere Kinder denn leben, wenn er überfischt ist?“
Für die Länder, deren Fischindustrie die Meere plündert, hat Tebiri eine klare Botschaft: „Die verantwortlichen Regierungen müssen die Fangmenge reduzieren, so dass die Thunfischbestände auch noch für künftige Generationen da sind.“
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