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IJmuiden, Niederlande, Januar 2012: Greenpeace-Aktivisten protestieren gegen den Supertrawler Maartje Theadora
Jeroen Staats/Greenpeace

Protest gegen Überfischung der Meere

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Die Aktivisten wollen mit ihrer Aktion auf die Überfischung der Meere aufmerksam machen. Das 140 Meter lange Schiff sollte heute aus dem Hafen von Ijmuiden auslaufen. Es fährt unter deutscher Flagge und ist beispielhaft für das Versagen der Fischereipolitik der EU.

"Maartje Theadora fängt und verarbeitet jeden Tag 200 Tonnen Fisch und bleibt mehrere Wochen auf See", sagt Pavel Klinckhamers, Meeresexperte bei Greenpeace Niederlande. Sie ist das beste Beispiel für das bestehende Missverhältnis zwischen den viel zu großen Fischverabeitungsschiffen und den fast leer gefischten Meeren.

Bereits 75 Prozent der Fischbestände in Gewässern der EU sind überfischt. Das ist nicht einfach so passiert, sondern Folge einer falsch gesteuerten Fischereipolitik und einer künstlich aufgeblasenen EU-Fischereiflotte. Die gleichen Schiffe, die für drastisch gesunkene Fischbestände in europäischen Gewässern verantwortlich sind, fischen nun in den Weltmeeren.

Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU könnte letzte Chance zur Umkehr sein

Da die Fischereiflotte der EU stark subventioniert wird, zahlen letztlich die europäischen Bürger für die Überfischung der Meere - nicht nur in Europa, sondern beispielsweise auch vor West-Afrika. In West-Afrika schrumpfen wegen der exzessiven Fischerei europäischer Trawler die Fischbestände, so Klinckhamers. Das gefährdet die Nahrungsgrundlagen für Millionen von Menschen.

Greenpeace fordert die Fischereiminister der EU dazu auf, das Problem der Überkapazität in der europäischen Flotte in der bevorstehenden Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik ernsthaft anzugehen. Die Reform könnte die letzte Chance sein, Überfischung zu stoppen, die Meere wieder herzustellen und nachhaltige Fischer im Geschäft zu halten, so Klinckhamers.

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