Tiefseefischerei - subventioniert bis zum letzten Fisch?
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Die Tiefseefischerei ist ein Umweltskandal. Gleichzeitig ist sie ein Beispiel dafür, wie in der EU Steuergelder verschwendet werden. Denn diese Art der Fischerei ist teuer und unrentabel. Der Greenpeace-Report "Bis zum letzten Fisch?" wirft darauf ein Schlaglicht.
Tiefseefischerei findet in mehreren hundert bis tausend Metern Wassertiefe statt. Der Fang, der mit großem Treibstoffaufwand in britischen und irischen Gewässern betrieben wird, landet hauptsächlich auf den spanischen und französischen Märkten. Die Hauptfangarten sind Heilbutt, Rotbarsch, Leng, Orange-Roughy, aber auch verschiedene Haiarten.
Unabhängige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die kommerziell genutzten Tiefseefischbestände im Nordostatlantik bereits zu 100 Prozent überfischt sind. Hinzu kommt, dass zwischen 30 und 60 Prozent der Fänge als unerwünschter Beifang zurück ins Meer geworfen werden.
Die Tiefseefischereiflotte wird hauptsächlich von drei Nationen unterhalten: Spanien (38 Prozent), Frankreich (31 Prozent) und Portugal (20 Prozent). Greenpeace schätzt auf Basis der verfügbaren Daten, dass die spanische Fischereiflotte für ihren Raubbau seit 1996 mindestens 142 Millionen Euro Subventionen erhalten hat.
Diese Fischerei zerstört die empfindlichen Meereslebensräume der Tiefsee und gehört verboten, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Nur drastische Schritte können die europäische Fischerei noch retten. Besonders die übergroßen Flotten und Netze Europas müssen dringend abgebaut werden.
Die anstehende Reform der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik soll ab 2013 zu besseren Fischereiregeln führen. Greenpeace fordert, dass in diesem Rahmen auch die unsinnigen Subventionen für zerstörerische Fischerei gestrichen werden.
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