Greenpeace fordert ein Ende des Mittelmeer-Thunfischfangs
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Der Bestand des Blauflossen-Thuns, auch Roter Thunfisch genannt, ist im Mittelmeer bereits auf weniger als ein Viertel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Ohne drastische Maßnahmen ist der Mittelmeer-Thunfisch auf Dauer nicht mehr zu retten. Unter anderem müssen die Laichgründe konsequent unter Schutz gestellt werden.
Jahrelange Überfischung, klassisches Missmanagement und das Fehlen des nötigen politischen Willens haben zu dieser Situation geführt, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Jetzt muss die Notbremse gezogen werden.
In den Käfigen der Mastfarmen in Malta, Kroatien und der Türkei schwimmen noch tausende Thunfische mit einem Gesamtgewicht von über zehntausend Tonnen, offensichtlich gibt es für die Tiere keine Absatzmöglichkeit. Dennoch liegen der Kommission Empfehlungen für eine Fangquote von über zehntausend Tonnen vor.
Ein solcher Quotenbeschluss wäre absurd!, so Maack. Die Fehler der Vergangenheit wiederholen sich: Die Kommission hört nicht auf die Empfehlungen ihrer eigenen Wissenschaftler oder sorgt für die Umsetzung und Kontrolle ihrer Beschlüsse. Zahlreiche Gremien wie zum Beispiel das Washingtoner Artenschutzabkommen, CITES oder die EU haben die Thunfisch-Kommission aufgefordert, positive Schritte zu unternehmen. Dazu gehört das Ende der Jagd, bis sich die Bestände wieder erholt haben!
Greenpeace setzt sich seit Jahren für den Schutz des Blauflossen-Thunfischs ein. Mit den Schiffen Rainbow Warrior und Arctic Sunrise protestierte Greenpeace Anfang Juni 2010 im Mittelmeer gewaltfrei für einen sofortigen Fangstopp. Das Mittelmeer ist das wichtigste Aufzuchtgebiet für Blauflossen-Thunfisch. Die Laichgebiete müssen unter Schutz gestellt werden, damit sie vor den Fischern sicher sind und die Bestände sich erholen können.
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